Der OFC bleibt seinen Prinzipien treu. Derbys muss man nicht gewinnen, man kann sie auch leicht und unglücklich verlieren.
In dieser Saison haben die Kickers weder die hessischen Derbys gegen Eintracht Frankfurt II (1:3), KSV Baunatal (0:3 und 1:1) und den KSV Hessen Kassel (0:0), noch ein Prestigeduell gegen Waldhof Mannheim (0:1, 0:1) gewonnen. Zwar waren die Kickers nie so nah dran an einem Erfolg wie am vergangenen Samstag, doch am Ende reichte es gegen Waldhof Mannheim trotz klarer Überlegenheit nicht einmal zu einem Punkt.
Vor der Rekordkulisse von 10162 Zuschauern, darunter knapp 1800 aus Mannheim mitgereiste Anhänger, waren die Kickers über weite Strecken die bessere und spielbestimmende Mannschaft, vergaben aber klare Chancen und hatten mit einem Lattenschuss von Benjamin Pintol kein Glück. Dann kam noch Pech hinzu, als Marcel Wilke einen harmlosen Ball verstolperte, Giuliano Modica ausrutschte und Marc Gallego den einzigen Mannheimer Torschuss der zweiten Halbzeit zum Tor des Tages ins Offenbacher Netz setzte (80.).
"Unglaublich, wir haben das Spiel beherrscht und kriegen dann so ein beschissenes Tor rein", war der kaum geprüfte OFC-Torwart Daniel Endres fassungslos. "Es war eine derbe Niederlage, die im Herzen und im Kopf wehtut", haderte Trainer Rico Schmitt nach dem siebten sieglosen Heimspiel in dieser Saison.
Die Gäste aus Mannheim dagegen konnten ihr Glück kaum fassen. "Die Offenbacher hatten die Niederlage keineswegs verdient. Sie waren heute die klar bessere Mannschaft", sagte Mannheims Trainer Kenan Kocak, der aber auch die Kaltschnäuzigkeit und Effizienz seiner Mannschaft lobte. In den bisherigen drei Spielen nach der Winterpause ist Mannheim jeweils ohne Gegentor geblieben und hat mit nur zwei selbst erzielten Treffern sieben Punkte geholt.
Jochen Koch
