Bundesliga

Max Meyer vom FC Schalke 04: Der Zehner überzeugt als alleiniger Sechser

Schalke: Reife Leistung auf ungewohnter Position

Meyer: Der Zehner überzeugt als alleiniger Sechser

Gute Vorstellung auf der Sechserposition: Schalkes Max Meyer.

Gute Vorstellung auf der Sechserposition: Schalkes Max Meyer. imago

Oft genug musste sich Max Meyer in seiner Karriere schon Kritik aufgrund defensiver Schwächen gefallen lassen. Dass sein Trainer Domenico Tedesco den Mut hat, Meyer im defensiven Mittelfeld einzusetzen (wie etwa bereits gegen die TSG Hoffenheim), ist durchaus überraschend. Noch überraschender ist, dass Schalkes Coach den Offensivspieler gegen Hertha BSC nun sogar als alleinigen Sechser aufbot.

Meyer freute sich nach seiner reifen Leistung darüber, dass Tedesco ihm "das Vertrauen geschenkt hat, mich allein auf dieser Position spielen zu lassen", sagte der U-21-Europameister. Dem 22-Jährigen, der sich eigentlich als Zehner am wohlsten fühlt, kommt die Position vor der Abwehr "entgegen, weil ich dadurch viele Ballkontakte habe und versuchen kann, das Spiel zu öffnen. Es hat mir Spaß gemacht in der neuen Rolle", bekräftigte Meyer. Mit Tedesco hatte er "in der jüngeren Vergangenheit schon viele kleinere Gespräche darüber. Er hat mir gesagt, dass er mich für einen guten Sechser hält".

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Er ist hochprofessionell, macht Extraschichten und fragt viel nach.

Schalke-Trainer Domenico Tedesco über Max Meyer

Tedesco lobte nach dem 2:0-Sieg, dass Meyer angesichts häufiger Nichtberücksichtigungen in den vergangenen Monaten nicht verzagte, sondern sich beharrlich aufdrängte, "indem er sich in jedem Training reinhängt ohne Ende. Er ist hochprofessionell, macht Extraschichten und fragt viel nach", sagte Tedesco.

Burgstaller lobt Meyer

Das Wagnis hat in Berlin prima funktioniert. "Max ist ein ballsicherer Spieler. Bei unserem Plan, viel Ballbesitz zu haben, hat das gut gepasst", sagte Sportvorstand Christian Heidel. Guido Burgstaller, Torschütze zum 1:0, lobte: "Max hat das super gemacht. Er hat stets die Ruhe bewahrt und eine gute Übersicht, er kann die Bälle gut verteilen."

Ähnlich äußerte sich 1:0-Schütze Leon Goretzka: "Ich habe Max gegen Berlin sehr stark gesehen. Er war absolut ein Faktor dafür, dass wir erfolgreich waren." Schalkes Vize-Kapitän kann sich Meyer als Dauer-Sechser vorstellen. "Es ist eine Position, die er auch künftig spielen kann. Er kann auf engstem Raum super mit dem Ball umgehen." Auch auf einer solch defensiveren Position sei Meyer gewiss fähig, "seine Qualitäten einzubringen".

Meyer präsentierte sich gegen die Hertha aggressiv, in der Regel im fairen Rahmen. Die frühe gelbe Karte (30.) wegen eines taktischen Fouls an Mitchell Weiser deutete sich indes an, in der halben Stunde zuvor wurde der hochmotivierte Meyer vom Schiedsrichter bereits mehrfach mündlich ermahnt, etwas behutsamer in die Zweikämpfe zu gehen.

Schöpf feiert Comeback

Meyer kam gegen Berlin in seinem 128 Bundesligaspiel zu seinem 100. Teilzeiteinsatz - 37-mal wurde er eingewechselt, 63-mal ausgewechselt, nur 28-mal spielte er durch. Er ist im Alter von 22 Jahren und 26 Tagen der jüngste Profi, der diese Marke knackt. Diesmal wurde er für Alessandro Schöpf vom Feld genommen (87.), der nach seinem Kreuzbandanriss sein Comeback feierte.

Toni Lieto

Bilder zur Partie Hertha BSC - FC Schalke 04