Abwehrchef Mamadou Sakho, der bekanntlich positiv auf Doping getestet worden war und auf die Auswertung der B-Probe verzichtet hatte, wird fehlen.
Doch das ist nicht die einzige Personalie, die Coach Klopp zum Grübeln bringt: Kapitän Jordan Henderson und der belgische Torjäger Divock Origi sind verletzt. Ein wenig Hoffnung hat der frühere Dortmunder dagegen für einen Einsatz von Emre Can nach dessen Bänderriss. "Sein Genesungsverlauf ist besser als gedacht", so Klopp am Mittwoch über den deutschen Nationalspieler.
Villarreal ist "ein ziemlich starkes Team"
Klopp muss demnach mit einigen Widrigkeiten klarkommen. Sie sollen aber seine Mannschaft nicht vom Weg abbringen. Denn Zeit zum Nachdenken bleibt ohnehin wenig. Der Fokus muss schnell eingestellt werden - und zwar auf ein enorm starkes Gelbes U-Boot aus Villarreal. "Sie sind ein ziemlich starkes Team und Vierter in der spanischen Liga", sagt Klopp im Interview mit der UEFA. "Sie spielen eine wunderbare Saison, sind ein toller Klub in einer kleinen Stadt."
Fehlt nach seinem positiven Dopingtest und wird wohl lange gesperrt werden: Mamadou Sakho. picture alliance
Es sei außerdem "klar, dass hinter ihrem Erfolg viele kluge Köpfte stecken". Der Respekt ist also groß, doch Klopp & Co. wollen Mittel und Wege finden, die Spanier aus dem Wettbewerb zu kegeln und vor allem in deren Heimstätte ein gutes Resultat erzwingen. "Wir müssen mutigen Fußball spielen", gibt Klopp aus. "Wir sind jetzt im Halbfinale. Wir haben es hierher geschafft, weil wir es uns verdient haben, und jetzt müssen wir zeigen, dass wir stark genug sind, ins Finale einzuziehen."
Wenn ich mich mit Leuten aufhalte, versuche ich, sicherzustellen, dass die Atmosphäre nicht schlechter wird, wenn ich dort bin.
Jürgen Klopp
Klopp: "Du wirst nicht 500 solcher Spiele erleben"
Dahingehend ruft der 48-jährige Stuttgarter nochmals das phänomenale Rückspiel im Viertelfinale gegen Dortmund in Erinnerung, als die Reds die Anfield Road nach 0:2- und 1:3-Rückstand zum Beben brachten und am Ende ein 4:3 erreichten. "Man kann im Fußball keine Wunder erwarten, aber das war ein Wunder", sagt Klopp. "Als wir erneut getroffen haben, war das Tor war für mich im ersten Moment mehr ein Schock als eine Freude. Wenn man am Ende all diese glücklichen Gesichter sieht, erst dann weißt du, was für ein besonderer Abend das war."
Packt Jürgen Klopp auch gegen Villarreal die Jubelfaust an der Seitenlinie aus? picture alliance
Für eine typische Klopp-Aussage war er dann auch zu haben: "Du wirst nicht 500 solcher Spiele erleben, das geht nicht. Du wirst vielleicht zwei, drei, vier oder auch fünf davon erleben. Wenn du ein richtiger Glückspilz bist, dann sind es vielleicht auch zehn Stück."
Die Klopp'sche Philosophie
Mit der Art und Weise, wie Klopp seine Teams Fußball spielen sehen will, sind Spektakel aber immer möglich. Denn: "Es ist eigentlich ganz einfach: Ich will, dass mein Team gewinnt. Das Publikum soll unser Spiel genießen. Das Wichtigste im Fußball ist es, das Publikum zu unterhalten." Seine Erklärung fußt auf der Vergangenheit: "Als ich noch jünger war, habe ich von 'Heavy-Metal-Fußball' gesprochen. Ich weiß überhaupt nicht mehr, warum ich das gesagt habe. Aber ich mag das Spektakel. Wenn ich mich in einem Raum mit Leuten aufhalte, versuche ich, sicherzustellen, dass die Atmosphäre nicht schlechter wird, wenn ich dort bin."
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— Liverpool FC (@LFC) 24. April 2016
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