"Wir wissen, wie wir spielen wollen", bekräftigte Trainer Pal Dardai am Donnerstag. "Wenn wir gewinnen, haben wir einen angenehmen Start. Nach dem Training heute bin ich positiv gestimmt." Dass Hertha die bislang punktlosen Stuttgarter mit einem Sieg schon auf sieben Punkte Abstand bringen würde, spielt beim Hauptstadt-Klub keine Rolle.
"Es lohnt sich nicht, darüber nachzudenken", erklärte Manager Michael Preetz. "Im Laufe einer langen Spielzeit ändern sich die Dinge noch. Gegen Bremen im ersten Heimspiel haben wir in Teilen ordentlich gespielt. Jetzt wollen wir den ersten Heimsieg." Auch Dardai unterstrich: "Trotz der null Punkte bisher hat Stuttgart eine gute Mannschaft mit Potenzial und einer klaren Idee."
Ibisevic zunächst auf der Bank
Der kurz vor Ende der Sommer-Transferperiode vom VfB geholte Angreifer Vedad Ibisevic wird gegen seinen Ex-Klub zunächst auf der Bank sitzen. "Er zeigt im Training die Ausstrahlung, die ich mir gewünscht habe", sagte Dardai. "Seine Mitspieler und wir Trainer sind gefordert, dass er die Bälle bekommt und eine Atmosphäre, in der er sich wohlfühlt. Für ihn geht es jetzt erstmal darum, bei uns anzukommen."
Gegen den VfB wird Salomon Kalou im Sturmzentrum beginnen. Die Option, beide Seite an Seite aufzubieten, hat Dardai aber zumindest mittelfristig im Hinterkopf: "Da geht es um Chemie und Unterstützung von außen. Wenn es zwischen den beiden funktioniert, warum nicht?"
Kein Risiko bei Brooks
Gegen den VfB fehlen werden derweil Peter Pekarik (Verletzung am Kapsel- und Bandapparat der linken Schulter) und John Anthony Brooks (Oberschenkelverhärtung). Brooks hatte sich die Blessur im Training der US-Nationalmannschaft in Vorbereitung auf das Länderspiel gegen Brasilien (1:4) zugezogen. Hertha hatte beim US-Verband versucht, Brooks bereits am Wochenende nach Berlin zurückzulotsen - vergeblich.
Wir wollen nichts riskieren und aus einer kleinen Muskelverletzung keine große machen.
Pal Dardai über John Anthony Brooks
"Wir wollen nichts riskieren und aus einer kleinen Muskelverletzung keine große machen", erklärte Dardai. "Deshalb haben wir John aus der Belastung genommen." Pekarik, der sich im EM-Qualifikationsspiel der Slowakei gegen die Ukraine (0:0) schwer verletzte, droht ein mehrwöchiger Ausfall. Am Montag soll Pekarik, der bereits 2012 an der Schulter operiert werden musste, nach Heidelberg reisen, um sich dort von Prof. Peter Habermeyer untersuchen zu lassen.
Pekariks Ausfall trifft Hertha hart - Chance für Weiser
Der Ausfall des Slowaken trifft Hertha hart. "Er ist ein Muster-Profi, der defensiv so gut wie keine Fehler macht und in den letzten Spielen auch offensiv gute Aktionen hatte", so Dardai, der nun Neuzugang Mitchell Weiser für die Startelf nominieren will und Niklas Stark, der allerdings im Abwehrzentrum stärker ist, noch in der Hinterhand hat für den rechten Posten der Viererabwehrreihe.
"Als ich Mitchell im Frühjahr angebaggert habe, habe ich ihm gesagt, dass wir ihn nicht nur für die Offensive wollen, sondern auch als Mann hinter Pekarik rechts hinten", sagte Herthas Trainer. "Mitch ist ein anderer Spieler-Typ als Peter, offensiver ausgerichtet. Aber er kann auch gut verteidigen, er steht im Training defensiv sehr stabil. Ich werde jetzt nicht hektisch oder unsicher deshalb, ich traue ihm das absolut zu."
Weiser (21), der ablösefrei vom FC Bayern kam und den in der Vorbereitung ein Innenbandanriss im Knie zurückwarf, wird nach zwei Einwechslungen gegen Bremen (16 Minuten) und in Dortmund (45 Minuten) damit sein Startelf-Debüt für Hertha geben. Wieder dabei war am Donnerstag im Training derweil Alexander Baumjohann (28), der am Mittwoch umgeknickt war. "Er hat alles mitgemacht und ist dabei", kündigte Dardai an.