kicker: Herr Lehner, wie fühlt es sich an, die Schießbude der Liga zu hüten?
Patrick Lehner: Angenehm ist das natürlich nicht. Zumal man ja als Torwart immer den Ehrgeiz hat, möglichst zu null zu spielen. Klar macht es mehr Spaß, wenn es so läuft wie letzte Saison, als wir noch mit die beste Abwehr hatten. Aber das Glück, das wir letztes Jahr oft hatten, fehlt uns in dieser Saison leider.
Spielersteckbrief Lehner
Regionalliga Bayern - Tabelle
kicker: Was sind für Sie die entscheidenden Faktoren, dass es diese Saison so viel schlechter läuft?
Lehner: Spielerisch sind wir auf keinen Fall schlechter als letztes Jahr. Ich finde, dass wir sogar besseren Fußball spielen. Das Hauptproblem ist aus meiner Sicht, dass wir noch nicht so recht begriffen haben, dass alle elf nach hinten arbeiten müssen. Das hat uns letztes Jahr noch stark gemacht. Wir waren geschlossen und gut in der Umschaltbewegung.
kicker: Was muss sich nach der Winterpause primär ändern, um diese Probleme in den Griff zu bekommen?
Lehner: Das Ziel muss sein, dass du hinten erst mal kompakt stehst und dann nach vorne Nadelstiche setzt. Wir haben die schlechteste Abwehr der Liga, da müssen wir uns stabilisieren.
Wir werden immer eine offensiv denkende Mannschaft bleiben.
kicker: Haben Sie den Eindruck, dass ein Umdenken innerhalb der Mannschaft stattgefunden hat?
Lehner: Wir machen im Training einiges dafür, dass wir jetzt diese Kompaktheit hinkriegen, die uns bisher oft gefehlt hat. Da legt der Trainer großes Augenmerk darauf. Ich denke, dass wir da auf einem guten Weg sind. Obwohl wir immer eine offensiv denkende Mannschaft bleiben werden.
kicker: Mit 25 haben Sie zwar schon reichlich Erfahrung, die besten Jahre als Torwart aber noch vor sich. Träumen Sie noch vom Sprung nach oben?
Lehner: Nein, ich schreibe momentan die Bachelor-Arbeit in meinem Sportmanagement-Studium, da orientierst du dich einfach anders. Zudem habe ich schon Profi-Erfahrung beim FC Augsburg gesammelt, auch wenn es nur als dritter Torwart war. Insofern habe ich diesen Traum schon mal gelebt und das Thema ist damit abgehakt.
Interview: M. Horner
