Obwohl er von zwei Gegenspielern bedrängt wird, kommt Nürnbergs Eric Maxim Choupo-Moting zum Kopfball und trifft zum zwischenzeitlichen 2:0 für Deutschland. imago
Deutschlands Trainer Rainer Adrion wechselte nach der emotionalen Berg- und Talfahrt beim 1:1 in Nordirland viermal. Für Schmelzer, Sebastian Langkamp sowie die bereits abgereisten Kroos (Sprunggelenksprellung) und Schieber (Knieprobleme) begannen der zuletzt Gelb-gesperrte Schwaab, Bargfrede, Schürrle und Choupo-Moting.
Deutschland stand gehörig unter Zugzwang, um wenigstens die Minimalchance auf die EM-Teilnahme zu wahren. Die jüngsten Punktverluste gegen Tschechien (1:2) und in Nordirland (1:1) sorgten offensichtlich dafür, dass bei der Adrion-Elf trotz des zu erwartenden Klassenunterschieds nicht der Hauch von Überheblichkeit zu spüren war. Die DFB-Auswahl gab von Beginn an Vollgas und schnürte die Hausherren in deren Sechzehnmeterraum ein. Bereits nach vier Minuten lag die Kugel zum ersten Mal im Netz. Nach Bargfredes Freistoßflanke stand Hummels in der Mitte völlig frei, hielt den Fuß hin und brachte Deutschland so in Front.
Deutschland machte weiter Druck, bekam den Ball vorerst aber nicht mehr an San Marinos Keeper Gobbi vorbei. Nach einem Hummels-Kopfball blieb der Keeper auch in der zwölften Minute Sieger, gegen Choupo-Motings Abstauber - ebenfalls per Kopf - hatte der Torhüter dann aber keine Chance mehr. Es war ein höchst ungleiches Duell, das sich San Marino mit den Deutschen lieferte. Die Gastgeber kamen kaum aus der eigenen Hälfte heraus und hatten größte Mühe, Großchancen der DFB-Elf auf ein aus ihrer Sicht erträgliches Maß zu begrenzen.
Knapp 20 Minuten lang kassierte der Underdog wenigstens keinen weiteren Gegentreffer, dann klingelte es gleich doppelt. Nachdem Müller im Strafraum gefoult worden war, traf Schwaab vom Punkt (31.), ehe Badstuber per Kopfball auf 0:4 erhöhte (33.). Bis zur Pause ging es weiter nur in eine Richtung. Müller (43.) und Sam (43.) verpassten das fünfte Tor, das schließlich Schürrle Sekunden vor dem Seitenwechsel gelang (45.).
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Auch im zweiten Abschnitt änderte sich das Bild nicht. Im Gegenteil: Die Überlegenheit der Deutschen nahm sogar noch weiter zu, weil bei den Gastgeber mit zunehmender Spieldauer die Kräfte schwanden. Sam stellte nur vier Minuten nach Wiederbeginn mit einem platzierten Linksschuss auf 0:6 (49.), Hummels trieb das Ergebnis aus kurzer Distanz weiter in die Höhe (57.).
Es war ein besseres Trainingsspiel zweier Teams, die lediglich in punkto Einsatz Gemeinsamkeiten hatten. Während Deutschland stets den Druck aufrecht erhielt, mühte sich San Marino redlich, die in der Defensive klaffenden Löcher zu stopfen - ohne Erfolg.
Müller legte zum 0:8 nach (59.), der eingewechselte Sukuta-Pasu traf per Kopfball zum neunten Mal ins Netz. Das Ergebnis zweistellig zu gestalten, behielt sich Kapitän Hummels dann selbst vor. Vom Punkt gelang ihm sein dritter Treffer (71.). Für den letztlich auch in der Höhe völlig verdienten 11:0-Endstand sorgte Bargfrede mit einem sehenswerten Freistoß aus 18 Metern, den der Bremer unhaltbar ins linke obere Eck schlenzte (83.).
Im nächsten Qualifikationsspiel hat die DFB-Elf am 2.März 2010 die Auswahl Islands zu Gast.