Nationalelf

Wegweiser Wales

Löw-Elf gastiert am Mittwoch in Cardiff

Wegweiser Wales

Bundestrainer Joachim Löw

Blick nach vorn: Joachim Löw schaut auf den nächsten Gegner Wales. imago

Pflicht erfüllt, melden die Favoriten nach dem Jahresauftakt in der WM-Qualifikationsgruppe 4: Deutschland 4:0 gegen Liechtenstein, Russland 2:0 gegen Aserbaidschan. Da nahm Finnland mit dem 2:0 in Wales schon eine höhere Hürde und erhielt sich die Chance, aus dem vermeintlichen Zweikampf um den Gruppensieg zwischen Deutschland und Russland einen Dreikampf zu machen.

Vorschau

Bei aller Wertschätzung und Fair Play: Das "Kanonenfutter" Liechtenstein ist verbraucht. Sechs Punkte, zehn Tore, kein Gegentor - nichts anderes war zu erwarten aus den beiden Spielen der Nationalmannschaft gegen die Fußballspieler aus dem Fürstentum. Das aktuelle Tabellenbild mit Deutschland als souveränem Tabellenführer ist trügerisch. Erstens haben Russland und Finnland jeweils ein Spiel weniger auf dem Konto. Zweitens steht den beiden Verfolgern des Löw-Teams das Vergnügen von je zwei Spielen gegen Liechtenstein noch bevor. Deshalb werden erst nach dem Doppelspieltag im Juni (6. und 10. 6.) ohne Beteiligung der deutschen Mannschaft die Konturen in dieser Gruppe deutlicher sein. Zuvor jedoch kann Deutschland an diesem Mittwoch in seinem letzten Qualifikationsspiel vor der Sommerpause die Richtung vorgeben im Kampf um den Gruppensieg, der die direkte Qualifikation für die WM in Südafrika (11. Juni bis 11. Juli 2010) garantiert.

Wegweiser Wales. Nur mit einem Sieg in Cardiff kann der Vize-Europameister die Favoritenrolle in seiner Gruppe übernehmen, jedes andere Ergebnis würde die Angst vor den Play-offs schüren, in die am Ende des Jahres die Gruppenzweiten geschickt werden. Denn Deutschland hatte nicht nur über die beiden schon absolvierten Spiele gegen Liechtenstein, sondern auch über das Heimspiel gegen Russland den bislang leichteren Weg in der Qualifikation als die Russen, die Kapitän Michael Ballack und seine Mannschaft am 10. Oktober in Moskau zum vermutlich entscheidenden Spiel um den Gruppensieg empfangen.

Wales ist ein ganz anderes Kaliber als Liechtenstein.

Bundestrainer Joachim Löw

"Wer gegen Finnland und Wales die meisten Punkte holt, wird die besten Chancen auf den Gruppensieg haben", meint DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger. In Finnland hat das deutsche Team beim 3:3 im September zwei Punkte liegen lassen und sich gegen Wales im Oktober zu einem 1:0-Sieg gequält. Russland holte aus seinen Heimspielen gegen diese Gegner die optimale Punktzahl.

WM-Qualifikation

Das 4:0 gegen Liechtenstein gestattet keinen Aufschluss, ob die Leistungskurve der deutschen Mannschaft nach den Heimniederlagen gegen England und Norwegen vor und nach der Winterpause nach oben zeigt. "Gegen einen solchen Gegner ist es schwer, Analysen zu treffen und Rückschlüsse zu ziehen", meinte Manager Oliver Bierhoff und äußerte die Hoffnung, dass dieses Spiel "das Warmschießen für Wales war."

Wann platzt bei Gomez der Knoten?

"Wales ist ein ganz anderes Kaliber als Liechtenstein", sagt Bundestrainer Joachim Löw. Er rechnet nach der Heimniederlage der Waliser mit folgender Reaktion: "Sie müssen offensiver spielen als gewohnt. Ich hoffe, dass wir dadurch mehr Räume haben und diese auch nutzen."

zum Thema

Löw wirkt vorsichtig in seinen Aussagen, ganz so, als stünde die Mannschaft in Cardiff vor einem Kaltstart. Denn Liechtenstein hatte nicht das Format, um Robert Enke bei dessen Comeback warmzuschießen. Und umgekehrt konnte Mario Gomez die Chance nicht nutzen, um sich nach 13 Spielen und 643 Minuten in der Nationalelf freizuschießen.