Nationalelf

Momentaufnahme: Hitzlsperger vorne

Dreikampf neben Ballack: Rolfes zweikampfstark, Frings effektiv

Momentaufnahme: Hitzlsperger vorne

Hitzlsperger, Ballack

An der Seite des Kapitäns: Thomas Hitzlsperger (li.) hat die Nase vorn. imago

Um den Platz neben oder hinter ihm in der Mittelfeld-Zentrale ist indes ein erbitterter Dreikampf entbrannt: Thomas Hitzlsperger (26), Torsten Frings (31) und Simon Rolfes (26) heißen die Bewerber, die berechtigte Ansprüche auf diesen Job stellen dürfen.

Gegen Wales ließ Joachim Löw wie schon gegen Russland Hitzlsperger ran. Ein eindeutiges Indiz, wer die Nase vorne hat. Nur, der Gewinner, der gegen Wales in Defensive solide, in der Offensive jedoch weitgehend unauffällig agierte, mag sich partout nicht als solcher fühlen: "Das ist eine Momentaufnahme. Den klaren Stammspieler gibt es bei uns doch kaum mehr."

Nur, was heißt dies für die Zukunft - wer aus dem Trio kann welche Vorzüge in den Ring werfen? Eine Analyse der bisherigen sieben Bundesliga-Spieltage fördert überraschende Daten zutage.

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So setzte das von Löw geforderte "Vertikalspiel" ausgerechnet Routinier Frings am besten um. Der Bremer spielte im genannten Zeitraum 31 lange Pässe, davon 21 zum Mitspieler - eine Erfolgsquote von 67,7 Prozent. Derweil spielten Rolfes (19) und Hitzlsperger (26) weniger lange Bälle - obendrein noch weniger effektiv: Beim Stuttgarter kamen 38,5 Prozent an, beim Leverkusener gar nur 31,6 Prozent.

Auch insgesamt gesehen war Frings die Nummer eins im Passspiel: 87,5 Prozent seiner Bälle kamen an, Rolfes (85,5 Prozent) und Hitzlsperger (79,8 Prozent) halten da nicht mit. Obwohl Letzterer hervorhebt: "Meine Stärke ist es, einen sauberen Pass in die Spitze zu spielen. Das ist dem Trainer sehr wichtig."

Frings ist also der Pass-Sicherste, dafür jedoch aber der Zweikampfschwächste. Rolfes bestritt 140 Duelle, gewann davon 60,7 Prozent. Hitzlspergers Bilanz: 101 Zweikämpfe, 59,4 Prozent gewonnen. Frings dagegen gelang dies nur in 54 Prozent der 137 persönlichen Duelle.

Positiv bemerkenswert ist dagegen Frings Effektivität in der Offensive: Für seine beiden Treffer in der Bundesliga brauchte er nur acht Torschüsse. Rolfes und Hitzlsperger trafen dagegen nur jeweils einmal - bei sechs beziehungsweise sogar 22 Versuchen.