Nationalelf

Alles klar: Adler darf ran!

Ballack wehrt sich gegen die Kritik

Alles klar: Adler darf ran!

René Adler

Die Anspannung wächst: René Adler kann sich auf sein Länderspieldebüt vorbereiten. dpa

Etwas mulmig ist dem Leverkusener Schlussmann zwar zumute, aber eine gehörige Portion Vorfreude ist dennoch vorhanden. "Nervös bin ich nicht, aber man kann sagen, dass eine gewisse Anspannung da ist. Für mich ist es der absolute Höhepunkt in meiner Karriere. Somit fiebere ich dem morgigen Tag natürlich entgegen", so der gebürtige Leipziger. Gewisse Parallelen seien zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz für Leverkusen auf Schalke erkennbar, als er den verletzten Jörg Butt vertrat, räumte Adler ein. Im Februar 2007 brachte er die Schalker mit unzähligen Paraden schier zur Verzweiflung (kicker-Note 1) und behielt den Status "Nummer eins" bei Leverkusen.

Kein Wunder also, dass Andreas Köpke auch im Nationaldress von einem gelungenen Debüt ausgeht. "René wird morgen ein super Spiel machen, und dann erübrigt sich auch die Frage, wer gegen Wales im Tor steht."

Trübe Aussichten damit für Tim Wiese: Enttäuscht nahm er die Entscheidung von Köpke & Co. zur Kenntnis, dass es mit seinem ersten Länderspiel nichts werden wird. "Sicherlich hat er sich Hoffnungen gemacht, auch zurecht. Es ist kein Selbstläufer gewesen. Er hat sich sehr gut positioniert, aber es kann eben nur einer spielen. Es war sicherlich kein angenehmes Gespräch, aber ein Gespräch, das man eben führen muss", so Köpke. Adler bevorzuge mehr das offensive Torwartspiel - ein Argument pro Adler. Zudem seien die EM-Fahrer mit "einem gewissen Bonus" ausgestattet.

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Trotz seiner Schulterverletzung, wegen der Adler lange ausfiel, ist also der Leverkusener die Nummer eins, zumal er schnell wieder in die Spur fand. "Ich habe ihn des öfteren beobachtet. René war nach seiner Schulterverletzung sofort wieder auf einem Top-Niveau", so Köpke.

Ballack: "Ich bin kein isolierter Kapitän"

Ansonsten ließ sich Joachim Löw und sein Trainergespann nicht in die Karten schauen, was die Aufstellung gegen die Hiddink-Elf angeht. Als sicher gilt die Rückkehr von Kapitän Michael Ballack im zentralen Mittelfeld, der auch den Torwartwechsel kommentierte. "Es ist bitter für Robert, nun ist es eine Chance für René", so Ballack, der die DFB-Elf vor dem Spiel gegen die Russen als "gut gewappnet" sieht. Als "isolierter Kapitän" sehe sich der 32-Jährige Kapitän unterdessen nicht. "Das Verhältnis ist und war intakt. Ich habe nie ein Problem in der Mannschaft gespürt. Deshalb brauche ich mich auch nicht zu verändern. Das wäre aufgesetzt und würde meiner Philosophie widersprechen", so Ballack.

Ich kann die Diskussionen nicht nachvollziehen

Michael Ballack zum Disput mit Oliver Bierhoff

Zuletzt sorgte der Streit mit Oliver Bierhoff für Schlagzeilen. Nun hofft der Mittelfeldspieler vom FC Chelsea "dass wieder Ruhe einkehrt, Souveränität zurückkommt und wir uns auf das Wesentliche konzentrieren". Es sei zuletzt viel geschrieben worden, "ich kenne das, das gehört dazu. Ich kann die Diskussionen aber nicht ganz nachvollziehen. Es ist unschön, wenn solche Sachen immer wieder aufkommen."

Neben Ballack wird wohl auch Torsten Frings in Dortmund in der Startelf stehen. Beide hatten die vergangenen drei Länderspiele verletzungsbedingt absagen müssen. Auch Arne Friedrich und Per Mertesacker - beide fehlten ebenfalls beim WM-Qualifikationsspiel in Finnland (3:3) - haben sehr gute Einsatzchancen.