Nationalelf

Dejagah spielt weiter für DFB

Klärendes Gespräch mit Dr. Theo Zwanziger

Dejagah spielt weiter für DFB

Kann weiter für Deutschland spielen: Ashkan Dejagah hat im Gespräch mit Dr. Theo Zwanziger die Missverständnisse ausgeräumt.

Kann weiter für Deutschland spielen: Ashkan Dejagah hat im Gespräch mit Dr. Theo Zwanziger die Missverständnisse ausgeräumt. imago

An dem Gespräch hatten auch DFB-Sportdirektor Matthias Sammer, Felix Magath, Trainer und Sportdirektor bei Dejagahs Klub VfL Wolfsburg, sowie Jörg Neubauer, der Berater des 21-Jährigen teilgenommen.

Dejagah war zum Politikum geworden, nachdem er vor zwei Wochen U21-Nationaltrainer Dieter Eilts gebeten hatte, aus persönlichen Gründen nicht für das EM-Qualifikationsspiel des DFB-Nachwuchses in Israel nominiert zu werden. Dejagah besitzt neben einem deutschen auch einen iranischen Pass, weil der Iran die Ablegung der iranischen Staatsbürgerschaft nicht anerkennt. Iranischen Bürgern ist die Einreise nach Israel aber unter harten Strafen verboten. Ein Teil von Dejagahs Familie lebt noch im Iran.

Eilts hatte der Bitte Dejagahs entsprochen, woraufhin ihm - auch bedingt durch in einigen Medien zitierte missverständliche Äußerungen des 21-Jährigen - von Seiten der Politik, namentlich durch den Berliner CDU-Politiker Friedbert Pflüger, und des Zentralrats der Juden in Deutschland durch dessen Vorsitzende Charlotte Knobloch anti-jüdische Beweggründe unterstellt wurden. Sogar sein Ausschluss aus der Nationalelf war gefordert worden.

Dejagah betonte nach dem Gespräch: "Falls ich mich irgendwann einmal missverständlich ausgedrückt haben sollte, tut mir dies Leid. Diskriminierung jeder Form ist mir fremd. Fest steht, dass ich unbedingt für Deutschland weiterspielen möchte." Laut Zwanziger wolle Dejagah im Rückspiel gegen Israel auflaufen: "Ich gehe nach dieser klaren Aussage davon aus, dass sich der Spieler zu der hohen Verantwortung und den besonderen Verpflichtungen bekennt, die ein Nationalspieler auch über den rein sportlichen Bereich hinaus hat."

Wolfsburgs Trainer Felix Magath begrüßte die Entscheidung des DFB: "Ich freue mich für Ashkan, dass er weiterhin zur deutschen U21-Nationalmannschaft gehört und das öffentliche Missverständnis der letzten Tage ausgeräumt werden konnte. Dem DFB danke ich für die Initiative zu diesem Gespräch, das in offener und angenehmer Atmosphäre verlief."

Dejagah bekam mit 16 Jahren zusätzlich zu der iranischen Staatsbürgerschaft die deutsche. Seitdem hat er für mehrere deutsche Jugend-Nationalmannschaften gespielt. Ein Angebot, auch für die iranische Nationalmannschaft zu spielen, ließ er verstreichen.