Bundesliga

Eintracht Frankfurts Neuzugang Jetro Willems lernt "laufen" - im doppelten Sinn - Jonathan de Guzman zieht sich Adduktorenzerrung zu.

Frankfurts neuer Strahlemann stellt sich vor

Willems lernt "laufen" - im doppelten Sinn

Will bei Eintracht Frankfurt über seine Seite "etwas kreieren": Jetro Willems.

Will bei Eintracht Frankfurt über seine Seite "etwas kreieren": Jetro Willems. imago

Aus Frankfurts Trainingslager in Gais (Südtirol) berichtet Julian Franzke

Willems ist nicht nur ein talentierter Fußballer, er besitzt auch die Gabe, ihm völlig fremde Menschen im Handumdrehen zum Lachen zu bringen und so das Eis zu brechen. Ähnlich wie Lukas Hradecky oder Gelson Fernandes strahlt er jede Menge Lebensfreude aus. Die Integration dürfte ihm das gewiss erleichtern. Gleich zu Beginn der Presserunde am Mittwochmittag erzählte er mit einem Lachen: "Nach dem ersten Tag bei der Eintracht rief meine Mutter an und fragte, ob alles okay ist und ich schon etwas Deutsch gelernt habe. Ich sagte ihr, dass das erste Wort, das ich lernte, laufen heißt."

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Der 23-jährige Linksverteidiger, den sich Frankfurt etwa fünf Millionen Euro Ablöse kosten ließ, spricht von einem "großen Unterschied", wenn er das Training bei der PSV mit dem bei der Eintracht vergleicht: "In Holland laufen wir auch, es werden aber sehr viele taktische Dinge trainiert, und der Ball ist viel im Spiel."

In Frankfurt soll er die Lücke auf der linken Abwehrseite schließen, die durch Bastian Oczipkas Wechsel zu Schalke 04 entstanden ist. Interessante Randnotiz: Die Verantwortlichen führten mit Willems bereits vor über einem Monat Gespräche, also bevor überhaupt sicher war, dass Oczipka den Klub verlässt. "Sie gaben mir zwei Wochen Zeit, um mich zu entscheiden", berichtet Willems. Ihm hätten auch andere Angebote vorgelegen, für die Hessen entschied er sich nicht zuletzt deshalb, weil er sich gute Chancen ausrechnet, regelmäßig in einer starken Liga zu spielen. "Für einen jungen Spieler ist es wichtig, so viele Partien wie möglich zu bestreiten", bekräftigt der 22-fache niederländische Nationalspieler. Da Taleb Tawatha bislang nicht nachweisen konnte, dass er der Bundesliga konstant gewachsen ist, dürfte Willems als Stammkraft gesetzt sein. Beim Blick auf seine Statur fällt sofort auf, dass der 1,76 große Verteidiger sehr bullig ist. Zurückzuführen ist das auf das viele Krafttraining, das er absolvierte, nachdem in der Saison 2015/16 sein hinteres Kreuzband zu 90 Prozent gerissen war. "Der Trainer nennt mich Maschine", erzählt Willems schmunzelnd.

Den Schritt in eine größere Liga hätte er schon in früheren Jahren unternehmen können, an Angeboten mangelte es ihm nicht. "Manchmal spielst du eine große Saison, hast viele Möglichkeiten, bist aber nicht bereit. Um in ein anderes Land zu gehen, musst du jedoch bereit sein - jetzt bin ich es", meint der Außenverteidiger. Seine Aufgabe auf dem Platz sieht er nicht nur darin, Defensivarbeit zu verrichten, er will und soll auch die Offensive mit Flankenläufen unterstützen: "Es ist wichtig, dass die Stürmer den Ball kriegen. Mein Job ist es, etwas über die Seite zu kreieren."

Willems Landsmann Jonathan de Guzman kann sich in der Vorbereitung dagegen vorerst nicht länger empfehlen. Beim Training am Mittwochmorgen zog er sich im linken Oberschenkel eine Adduktorenzerrung zu.

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