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Koller fordert: "Plan umsetzen, nicht Sprüche klopfen"

ÖFB-Trainer will gerne über Löw-Aussage schmunzeln

Koller fordert: "Plan umsetzen, nicht Sprüche klopfen"

Ein Schmunzeln über Löws Sieg-Ankündigung? Marcel Koller wäre es recht.

Ein Schmunzeln über Löws Sieg-Ankündigung? Marcel Koller wäre es recht. imago

"Wir werden das Letzte geben, um das Land Österreich stolz zu machen", versprach Aleksandar Dragovic (Dynamo Kiew). Einen größer gewordenen Respekt sieht Martin Harnik (VfB Stuttgart) bereits, Sebastian Prödl (Werder Bremen) meint: "Die Witze sind weniger geworden, wir haben uns diesen Respekt aber auch erarbeitet." Sein Bremer Teamkollege Zlatko Junuzovic macht eine "riesige Geilheit auf das Spiel" im ÖFB-Team aus, so wie er es auch schon vor dem Hinspiel erlebt habe. Damals hatte die DFB-Elf in Wien glücklich 2:1 gewonnen .

Einer, der die deutsche Bundesliga auch bestens kennt, hat noch etwas gutzumachen: Marko Arnautovic hatte im Hinspiel zwei Minuten vor Schluss eine Großchance ausgelassen. Nun, unmittelbar nach seinem Wechsel vom SV Werder zu Stoke City in die Premier League, ist der Ländervergleich so etwas wie ein Abschiedsspiel.

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Die Aussagen seiner Spieler nimmt Österreichs Nationaltrainer Marcel Koller natürlich zur Kenntnis. Er fordert jedoch mehr als nur Lippenbekenntnisse: "Entscheidend ist, dass wir unseren Plan umsetzen und nicht nur Sprüche klopfen. Wenn die Aussagen mit dementsprechenden Leistungen auf dem Platz kombiniert werden, passt es."

Personell gibt es für den Schweizer noch ein paar Fragezeichen. Von "zwei, drei Spielern", deren Einsatz "noch nicht hundertprozentig sicher" sei, sprach Koller am Donnerstag: "Sie haben leichtere Wehwechen. Da müssen wir abwarten:" Um welche Akteure es sich handelt, wollte Koller nicht verraten. Einer von ihnen dürfte Junuzovic sein, der bisher nur eingeschränkt trainieren konnte.

Ich hoffe, dass wir die Österreicher unter den vielen Deutschen heraushören und sie sich die Kehle heiser schreien.

Marcel Koller über die Unterstützung von 7000 Österreichern

Die unklare Personallage hat Koller zudem dazu bewogen, mit Marcel Sabitzer einen Mittelfeldspieler aus der U 21 zum A-Kader zu beordern. Der Akteur von Rapid Wien stieß bereits am Mittwoch zum Team.

Neben seinen Spielern kann Koller auch auf die Unterstützung von rund 7000 Anhängern aus Österreich bauen. Laut österreichischem Verband ein Rekord für ein Auswärtsspiel der ÖFB-Auswahl. "Ich hoffe, dass wir die Österreicher unter den vielen Deutschen heraushören und sie sich die Kehle heiser schreien", sagte Koller. Der Schalker Christian Fuchs sieht in der großen Zahl der Unterstützer schon eine Anerkennung: "Es zeigt, dass die Fans an uns glauben und viele Hoffnungen in uns setzen."

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Bei allem offen gezeigtem Selbstvertrauen, ist sich aber insbesondere Koller der Schwere der Aufgabe bewusst: Joachim Löw habe schließlich eine "absolute Weltklassemannschaft mit Weltklasseeinzelspielern": "Sie sind nicht umsonst Favorit für die Weltmeisterschaft, das macht das Ganze für uns etwas schwierig." Aufgrund der Ausgangsposition verwunderte den früheren Bochumer und Kölner Coach auch die Sieg-Ankündigung von Löw ("Wir schießen auf jeden Fall mehr Tore als wir bekommen gegen Österreich") nicht. "Er kann sich ja nicht hinstellen und sagen, Österreich ist Favorit und wir haben Angst. Die Deutschen sind klarer Favorit und im Anflug auf Brasilien, aber wir hoffen schon, dass wir danach über diese Aussage schmunzeln können."

Sein eigenes Team sieht er mitten in einem Entwicklungsprozess, an dem man weiter arbeiten müsse." Wir brauchen aber Ergebnisse. Im Hinspiel gegen Deutschland haben wir richtig gut gespielt, aber das Ergebnis hat nicht gepasst. Wenn es diesmal anders ist, haben wir auch nichts dagegen."