Nationalelf

Weidenfeller bereit - auch als Nummer drei

Vieles spricht für den Dortmunder

Weidenfeller bereit - auch als Nummer drei

Beim Abschiedsspiel von Michael Ballack hatte Roman Weidenfeller bereits "nette Gespräche" mit DFB-Offiziellen. Steht er nun vor einer späten Berufung in die Nationalelf?

Beim Abschiedsspiel von Michael Ballack hatte Roman Weidenfeller bereits "nette Gespräche" mit DFB-Offiziellen. Steht er nun vor einer späten Berufung in die Nationalelf? imago

Denn die Aufarbeitung der vergangenen Saison und vor allem der USA-Reise hat im Trainerstab Zweifel genährt, ob die bislang um den Platz als dritte Kraft konkurrierenden Ron-Robert Zieler (24) und Marc-André ter Stegen (21) tatsächlich die richtige Wahl sind. Beide versagten in der vergangenen Saison bei ihren Bewährungschancen: Zieler beim Platzverweis gegen Argentinien, ter Stegen bei seinem Fiasko-Auftritt gegen die USA. Und auch Bernd Leno (21) konnte bei der U-21-EM in Israel nicht punkten.

Außerdem hat die sportliche Leitung Zweifel, ob sich die ehrgeizigen Youngster klaglos in die absehbare Rolle als Dauer-Reservist einfügen würden. Bei der WM 2010 in Südafrika fuhr Löw dagegen gut damit, mit dem damals 36-jährigen Jörg Butt einen teamfähigen Routinier mitzunehmen. Auffällig zudem, wie sehr der Bundestrainer kürzlich im kicker-Interview den Dortmunder lobte und sich offen für eine baldige Nominierung zeigte: "Er hat fantastisch gut gehalten. Er ist in den letzten zwei, drei Jahren eine Persönlichkeit geworden, und er ist einer der Köpfe der Dortmunder Mannschaft." Für ter Stegen sah Löw dagegen vorerst nur die Perspektive, in der U21 weitere Spielpraxis zu sammeln.

Falls der Deutsche Fußball-Bund meine Hilfe benötigt, stehe ich gerne zur Verfügung.

Roman Weidenfeller

Weidenfeller, in der Bundesliga und in der Champions League sicherer Rückhalt der Dortmunder, durfte bisher noch keine Länderspielerfahrung sammeln, sieht man einmal von drei U21-Einsätzen und einer Halbzeit 2005 im kurzlebigen "Team 2006" ab. Die Hoffnung, dass sich daran etwas ändern könnte, hatte der mittlerweile 33-Jährige nach eigenen Angaben "zu keinem Zeitpunkt" aufgegeben: In einem Interview im kicker-sportmagazin (Donnerstagausgabe) berichtet er von guten Gesprächen mit den DFB-Offiziellen am Rande des Abschiedsspiels von Michael Ballack ("Es war wichtig, in Leipzig in kleinen Kreis mal miteinander reden zu können"). Und er stellt klar, dass er - wie eben 2010 einst Jörg Butt - auch mit einer klaren Bank-Perspektive über eine Nominierung freuen würde: "Falls der Deutsche Fußball-Bund meine Hilfe benötigt, stehe ich gerne zur Verfügung. Dann fahre ich im nächsten Jahr selbstverständlich auch als Nummer drei mit zur Weltmeisterschaft."

Für den Doppelspieltag am 6. und 10. September hat der Dortmunder noch nichts Besonderes vor. Vielleicht wird er ja die Koffer für München und die Färöer packen müssen.