Der Europameister von 1984 zeigte sich als großer Fan der DFB-Elf. "Deutschland hat derzeit das beste Team Europas, sehr jung, sehr kreativ. Kein Punktverlust in der EM-Qualifikation - Ihr seid die großen Favoriten für die Europameisterschaft, zusammen mit Spanien," sagte Platini. Kritischer sieht der 56-Jährige dagegen die Lage in seinem Heimatland: "Wir haben zwei, drei wirklich gute Spieler wie Karim Benzema und Franck Ribery. Der Rest ist so lala."
Platini äußerte sich aber auch zur ewigen Diskussion um eine Torkamera und widersprach dabei den Aussagen von FIFA-Präsident Jospeh S. Blatter, der sich als Fan des technischen Hilfsmittels zeigte. "Fußball ist der beliebteste Sport der Welt, weil er einfache Regeln hat, die überall funktionieren," so Platini, der anstelle von Kameras weiterhin lieber auf Torlinien-Richter, wie beispielsweise in der Europa oder Champions League, setzt. Mit dieser Lösung sei man "mittlerweile sehr zufrieden". Es sei doch immer besser, "Menschen einzusetzen, die Situationen bewerten können - zum Beispiel bei einem Handspiel - als komplizierte Technik zu installieren".
Blick in die Zukunft: Kein Blatter-Nachfolger, WM 2022 im Winter?
Den Gerüchten, dass er schon vor dem Ablauf von Blatters Amtszeit den Schweizer an der Spitze des Weltverbandes ablösen könnte, widersprach Platini: "Ich bin gewählter Präsident der UEFA, Blatter ist gewählter Präsident der FIFA. Bis 2015 wird sich daran nichts ändern."
Im Hinblick auf die WM 2022 in Katar macht sich Platini für eine Ausrichtung der WM-Endrunde im Winter stark. Der Kritik an der Ausrichter-Wahl, wie sie der scheidende DFB-Präsident Theo Zwanziger immer wieder äußert, will sich der Franzose nicht anschließen: "Katar ist offiziell gewählt worden. Diese Wahl steht fest. Ich rege aber an, die WM im Winter durchzuführen, denn im Sommer herrschen dort über 50 Grad."
