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Wiener Polizei nimmt 213 Hooligans fest

Randale, Gewalt und Chaos rund ums EM-Qualifikationsspiel

Wiener Polizei nimmt 213 Hooligans fest

Alle Hände voll zu tun: Die Wiener Polizei leistete Schwerstarbeit im Kampf gegen deutsche Hooligans.

Alle Hände voll zu tun: Die Wiener Polizei leistete Schwerstarbeit im Kampf gegen deutsche Hooligans. picture alliance

Der Schwerpunkt der Randale sei laut Polizeiangaben der Wiener Schwedenplatz gewesen. Dieser am Franz-Josef-Kai gelegene Platz ist nicht nur einer der Verkehrsknotenpunkte Wiens, sondern liegt auch in unmittelbarer Nachbarschaft zum Weggeh- und Szeneviertel "Bermudadreieck".

Die Randalierer und Gewalttäter lieferten sich kurz vor Anpfiff des Qualifikationsspiels zur Euro 2012 in Polen und der Ukraine am Freitag in der Wiener Innenstadt Straßenschlachten mit der Polizei und demolierten Lokale. Die Beamten sperrten rund um die Feiermeile Bermudadreieck zeitweise ganze Straßenzüge ab.

Die österreichische "Kronenzeitung" schrieb am Samstag von "bürgerkriegsartigen Szenen in Teilen der Wiener Innenstadt". "Alles was nicht niet- und nagelfest war, wurde von den Randalierern durch die Luft geschleudert", zitierte das Blatt eine Augenzeugin. Durch die große Zahl der Festnahmen habe es zeitweise in Wien keine einzige freie Zelle mehr gegeben.

Spielbericht

Anderen Berichten vom Samstag zufolge skandierten die meist aus Ostdeutschland angereisten Hooligans im Deutschland-Trikot auch rechtsradikale Parolen und zeigten den Hitler-Gruß. Hunderte Polizisten kämpften mit Schlagstöcken und Tränengas gegen die Hooligans.

Ein Polizist wurde bei den Ausschreitungen verletzt. Die Deutschen wurden wegen Landfriedensbruchs und Widerstands gegen die Staatsgewalt angezeigt. Auch ein Österreicher kam nach Polizeiangaben in Gewahrsam. Nach dem Spiel gab es keine Ausschreitungen mehr. Auch am Samstag blieb es ruhig.

Bereits am Donnerstagabend hatte es in der Gegend rund um den Schwedenplatz Zusammenstöße von Fans und Polizei gegeben. Rund 150 gewaltbereite Anhänger der DFB-Elf zettelten nach Angaben der Polizei eine Schlägerei mit Österreichern an und demolierten ein Lokal. Zwei Deutsche wurden festgenommen.

Die Behörden gehen davon aus, dass die ungewöhnlich hohe Zahl von Randalierern durch die Vorkommnisse beim letzten Wiener Derby zwischen Rapid und Austria vor zehn Tagen zu erklären sei. Die Partie musste abgebrochen werden, nachdem Rapid-Ultras das Spielfeld stürmten und Fans wie eigene Spieler angriffen. Das Skandalspiel könnte die Krawallmacher angelockt haben.