Ein Problem sei es, gegen die scheinbar "Kleinen" Motivation und Konzentration hoch zu halten: "Gegen Argentinien will jeder gut spielen." Zudem würden den Spielern noch "mindestens drei oder vier Wochen Vorbereitung fehlen", ehe sie ihr Leistungsvermögen "wieder voll abrufen können".
Nach dem Siegtreffer in Belgien kommt der Bayern-Stürmer nach 102 Länderspielen auf 53 Tore. Die Marke von Gerd Müller (68 Tore - allerdings in nur 62 Länderspielen) wusste er sofort zu nennen. Bis zur EURO 2012 in Polen und der Ukraine könnte Klose also durchaus noch den bisherigen Rekordhalter einholen. Mehrere Treffer gegen den vermeintlichen Underdog am Dienstag könnten dabei natürlich helfen. Klose: "Ich werde natürlich versuchen, meine Leistung zu bringen. Am liebsten würde ich in jedem Spiel ein Tor schießen."
Profitiert hat Klose von der Vorarbeit seines Bayern-Kollegen Thomas Müller. Mit einem Augenzwinkern verglich der 20-Jährige die Situation mit dem letzten Bundesligaspiel: "Gott sei Dank habe ich ihn diesmal gesehen, in Kaiserslautern war das noch anders." Ansonsten sieht Müller den Treffer gegen die couragiert auftretenden Belgier als Anknüpfung an die gute WM-Leistung: "Schnelles Umschalten nach Ballgewinn war schon bei der WM unsere große Stärke. Das hat beim Tor auch wieder geklappt", so Müller.
Vogts' Ziel: Gegen Deutschland "nicht so hoch verlieren"
Die gute Weltmeisterschaft in Südafrika hat auch Ex-Bundestrainer Berti Vogts beeindruckt. In einem Interview mit der "taz" sagte der Coach des nächsten Gegners Aserbaidschan über die Elf von Joachim Löw: "So, wie sie bei der WM aufgetreten ist, wie sie Fußball gespielt hat, ist sie auch ohne Titel die beste Mannschaft der Welt. Besser auch als Spanien." Ziel sei es für sein Team daher schlichtweg, am Dienstag "nicht so hoch zu verlieren". In der ARD-Sportschau verteilte Vogts zusätzliches Lob an den nächsten Gegner: Ein großer Titel sei angesichts des großen Potenzials nur eine Frage der Zeit.
Die Frage, ob sie dieses Potenzial mit oder ohne Michael Ballack abrufen wird, schwebt natürlich weiter im Raum. Bundestrainer Joachim Löw sagte in der "Bild am Sonntag", dass er mit einem Comeback von Ballack plane, auch wenn er sich - ebenso wenig wie Ballacks Vereinscoach Jupp Heynckes in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" - auf einen Zeitpunkt festlegen wollte. Aber Ballack sei ehrgeizig und stelle sich dem "Konkurrenzkampf und damit dem Leistungsprinzip."
