Nationalelf

Löw fordert Aussprache über U21

U21: Bundestrainer verteidigt Abstellungen

Löw fordert Aussprache über U21

Hat nach dem Aus der U21 Gesprächsbedarf: Bundestrainer Joachim Löw.

Hat nach dem Aus der U21 Gesprächsbedarf: Bundestrainer Joachim Löw. imago

Der 50-Jährige forderte eine Aussprache über die Zukunft des Juniorenteams. "Wir sind alle sehr überrascht und auch enttäuscht. Wir werden das jetzt in den nächsten Tagen mal überarbeiten. Natürlich wird es ein Gesprächsthema sein bei uns", sagte Löw nach der 1:4-Niederlage der DFB-Youngster auf Island.

Aus Sicht des Bundestrainers hat die Elf von Trainer Rainer Adrion die bestmögliche Unterstützung bekommen. "Es ist da in den letzten Tagen und Wochen alles investiert worden. Normalerweise hätte ich Spieler wie Großkreutz, Hummels oder Höwedes jetzt gern bei uns gehabt", meinte Löw.

Löw gestand allerdings ein, dass auch die Situation für die U21 nicht so ganz einfach war, da etliche Spieler mittlerweile im A-Team etabliert sind. Er verteidigte aber auch seine Praxis, Akteure wie Mesut Özil, Toni Kroos und Jerome Boateng für die U21 zu nominieren.

Spielbericht

"Diese Spieler sind vom Kopf her A-Nationalspieler. Nach einer WM kommen solche Spieler – auch Thomas Müller und Holger Badstuber – für die U 21 nicht mehr infrage. Die Spieler, die oben etabliert sind, gehen nicht mehr zurück. Da muss unten eben etwas nachkommen", sagte er.

Damit setzt sich die Reihe der Enttäuschungen im Juniorenbereich fort. Nach dem Triplegewinn in der Saison 2008/09 verpasste mit der U21 nun der dritte Jahrgang nach der U17 sowie der U19 das folgende Endturnier.

Auch das Ende der Ära von DFB-Trainer Rainer Adrion zeichnet sich nach der Niederlage ab. Der 56-Jährige war vor einem Jahr der erklärte Favorit von Löw, der ihn bereits aus gemeinsamen Tagen beim VfB Stuttgart kannte. Wahrscheinlich ist, dass Adrion nach dem Ende der EM-Qualifikation Anfang September aus seinem noch bis 2011 laufenden Vertrag ausscheiden wird.

Sammer: "Verfallen nicht in Aktionismus"

DFB-Sportdirektor Matthias Sammer warnte aber vor Schnellschüssen. "Wir müssen eine seriöse Analyse der Geschehnisse vom ersten bis zum letzten Tag vornehmen. Dafür muss man sich Zeit nehmen", sagte Sammer in Reykjavik: "Erfolge und Misserfolge haben immer gewisse Ursachen. Darüber müssen wir uns ein genaues Bild machen. Wir verfallen aber nicht in Hektik oder Aktionismus."