Bangt vor dem Klassiker gegen England um zwei Spieler: Bundestrainer Joachim Löw. picture alliance
Zwar habe die medizinische Abteilung bis spät in die Nacht an der Genesung der beiden Spieler gearbeitet, doch die muskulären Probleme bei Schweinsteiger und Boateng sind noch nicht ausgeheilt. Beide würden daher am Freitag auch auf keinen Fall mit der Mannschaft trainieren, erklärte Löw. Er hoffe natürlich auf Besserung, so der Bundestrainer, momentan sei es aber "äußerst fraglich, ob sie am Sonntag zum Einsatz kommen".
Ich hatte bei seiner Einwechslung nie das Gefühl, dass er nervös war. Er hat seine Sache sehr gut gemacht. Toni ist technisch sehr stark, ich traue ihm die Aufgabe auf jeden Fall zu.
Joachim Löw über Toni Kroos
Vor allem der Ausfall Schweinsteigers würde das DFB-Team hart treffen. "Er ist das Herz und der Motor dieser Mannschaft", meinte Löw, der den Leverkusener Toni Kroos als möglichen Ersatz nannte. "Toni hat Selbstvertrauen. Nach seiner Einwechslung gegen Ghana hat er gezeigt, dass er da ist", sagte Löw. Philipp Lahm ist aber ohnehin zuversichtlich, was einen Einsatz Schweinsteigers angeht: "Ich bin mir sicher, dass Bastian am Sonntag spielen wird. Er ist ein Kämpfer", sagte der DFB-Kapitän.
Boateng-Ersatz? Jansen ist bereit
Als Boateng-Ersatz links in der Viererkette käme der Hamburger Marcell Jansen in Frage. "Ich bin bereit, alles andere wird man sehen", der 24-Jährige, für den es ebenso wie für Kroos der erste WM-Einsatz von Beginn an wäre. Über die Form von Innenverteidiger Per Mertesacker macht sich der Bundestrainer nach dessen schwacher Vorstellung gegen Ghana (kicker-Note 5,5) keine Sorgen. "In wichtigen Spielen hat er bewiesen, dass auf ihn zu 100 Prozent Verlass ist", sagte Löw, dem auch Miroslav Klose nach abgelaufener Sperre wieder zur Verfügung steht.
Die Vorfreude auf das England-Spiel wächst. "Diese Spiele sind immer mit viel Brisanz und Intensität geführt worden", meinte Löw. Das Duell mit dem ewigen Rivalen beschrieb der Bundestrainer als das Aufeinandertreffen "jugendlicher Spielfreude gegen Erfahrung und individuelle Klasse". Von den schwächeren Auftritten der Engländer in der Vorrunde will sich Löw nicht blenden lassen: "England darf man natürlich nicht unterschätzen. Diese Mannschaft ist unglaublich kampf-, laufstark und einsatzfreudig. Capello hat es geschafft, sie zu disziplinieren, ihr eine Linie zu geben."
Die Klassiker der Vergangenheit wollten sowohl Löw als auch Lahm nicht überbewerten. "Viele unserer Spieler waren doch noch gar nicht geboren", sagte der Bundestrainer. Elfmeter werde er im Training aber wahrscheinlich trotzdem trainieren lassen.
