Die brennendste Frage - die nach der Aufstellung - wollte Hansi Flick nicht beantworten. "Das können wir jetzt noch nicht preisgeben. Wir machen uns noch zu zwei bis drei Positionen Gedanken."
Dabei kann es auch sein, dass es bis nach dem Abschlusstraining am Samstag dauert, ehe sich das Trainerteam letztlich entscheidet. Die offenen Positionen dürften im Sturm, im rechten offensiven Mittelfeld und auf der linken Verteidigerposition sein. Die Fragen lauten: Stürmt Klose? Trochowski oder Müller? Verteidigt Badstuber?
"Wir haben eine gute Basis gelegt, so dass wir mit einem Sieg gegen Australien auch die Früchte einer langen Vorbereitung ernten wollen."
Assistenztrainer Hansi Flick
Flick wollte sich jedoch zu keiner einzelnen Personalie äußern, sondern bestätigte den sehr guten Trainingsbetrieb. "Die Mannschaft hat top mitgearbeitet." Auch in Sachen Selbstbewusstsein macht der Assistent von Bundestrainer Joachim Löw nur Positives aus. "Wir haben eine gute Basis gelegt, so dass wir mit einem Sieg gegen Australien auch die Früchte einer langen Vorbereitung ernten wollen."
Philipp Lahm quoll das Selbstbewusstsein aus jeder Pore. Da die Vorbereitungsspiele allesamt gut verlaufen seien und auch das Training auf sehr hohem Niveau verlaufe, ließ der Kapitän mit einem beeindruckenden Urteil aufhorchen. "Das ist die bisher beste deutsche Nationalmannschaft, in der ich gespielt habe", so Lahm, der seit dem 18. Februar 2004 65 Länderpiele absolviert hat. "Wir sind ein sehr spielstarkes Team. Wir haben viele Spieler, die nicht typisch deutsch sind, die Eins-gegen-Eins-Situationen lösen können."
Video, Kino, Fernsehen, Abflug
Am Freitag wurde am Vormittag lediglich im regenerativen Bereich trainiert. Zudem wurde noch der Torabschluss geübt, "dass wir da Sicherheit bekommen", wie Flick sagte. Am Donnerstagabend sahen sich Teile der Mannschaft mit dem Trainerteam das Eröffnungskonzert an, andere nutzten die Möglichkeit, das hoteleigene Kino zu nutzen. Es gab "Terminator 4" zu sehen - laut Flick die "optimale Einstimmung auf das Turnier". Vor dem Action-Streifen setzte Löw zwei Videoeinheiten an - einmal mit der gesamten Mannschaft und einmal mit den Defensivspielern. Dabei ging es hauptsächlich um die Stärken und Schwächen der australischen Schlüsselspieler, allen voran Tim Cahill. "Er ist vom Typ her ein bisschen wie Frank Lampard", sagte Flick.
Am Samstag geht es dann um 10.30 Uhr mit dem Flieger nach Durban, wo am Sonntagabend um 20.30 Uhr das Auftaktmatch stattfindet.
Nationalspieler laden 900 Kinder ein
Neben der sportlichen Angelegenheit stellte Phillipp Lahm zudem eine Initiative der Nationalmannschaft vor. Demnach werden die deutschen Elitekicker zu jedem Gruppenspiel 300 Kinder aus der Umgebung ihres WM-Quartiers in der Nähe von Pretoria zu den Spielen einladen. Die Kinder werden zu den Spielen mit Bussen abgeholt, im Stadion entsprechend betreut und wieder nach Hause gefahren.
