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Gestrichen wird um Acht

DFB öffnet spontan die Tore - Training ohne Neuer

Gestrichen wird um Acht

Fußball, Weltmeisterschaft: Manuel Neuer lag am Dienstag wegen eines Infekts flach.

Fehlte im Training: Manuel Neuer lag am Dienstag wegen eines Infekts flach. picture-alliance

Nach Angaben des DFB-Managers Bierhoff gehen die Trainer davon aus, dass der 24-jährige Neuer für das Test-Länderspiel am kommenden Donnerstag in Frankfurt gegen Bosnien-Herzegowina zur Verfügung steht.

Offensichtlich wollten die DFB-Trainer die letzten Trainingseinheiten abwarten und am Dienstagnachmittag endgültig entscheiden, wie der 23-Mann-Kader für die WM aussieht. Am frühen Abend soll dann der eine noch vorhandene Streichkandidat und die Mannschaft informiert werden. Danach soll die Entscheidung offiziell bekannt gegeben werden. Laut Bierhoff soll dies so "zwischen 19.30 Uhr und 20 Uhr" passieren.

Bis um 24 Uhr am heutigen Dienstag muss Löw die 23-er Liste beim Fußball-Weltverband FIFA melden. Als wahrscheinlichste Streichkandidaten werden weiterhin Verteidiger Andreas Beck aus Hoffenheim und Stürmer Stefan Kießling von Bayer Leverkusen gehandelt.

Freies Training als Dankeschön

Der DFB hatte sich kurzfristig dafür entschieden, die Übungseinheit für Fans zu öffnen. 900 Eppaner Schüler waren auch als Dank für die großzügige Unterstützung der Gemeinde extra eingeladen worden, dazu kamen einige Hundert Touristen. Ein angekündigtes offenes Training sei dagegen in Südtirol "aufgrund der großen Resonanz und der Sicherheit" nicht möglich gewesen, erklärte Verbandssprecher Harald Stenger. Das hätte auch für einen möglichen Umzug in ein größeres Stadion nach Bozen gegolten. Das spontan angesetzte freie Training war laut Bierhoff auch ein Dankeschön für die vorgefundene Gastfreundschaft in Eppan und Südtirol.

Bierhoff gelassen wegen Wieses Aussagen

Das einzige kritische Thema am Dienstag auf der täglichen Pressekonferenz war Tim Wiese. Der 28-jährige Keeper von Werder Bremen hatte seinen Frust über seinen Status als Nummer zwei via Zeitungsinterviews freien Lauf gelassen. "Mir fehlt einfach die Lobby. Ich habe für Werder alles gegeben, aber es gibt offenbar Vorbehalte gegen mich als Typ", sagte Wiese der Münchner Zeitung tz und fügte sarkastisch an: "Ich bin offenbar ein Verlierertyp. In den letzten zwei Jahren hat es für mich jedenfalls nur Rückschläge bei der Nationalmannschaft gegeben."

Teammanager Oliver Bierhoff wollte die Aussagen des zweimaligen Nationalspielers am Dienstag im Trainingslager in Südtirol jedoch nicht überbewerten. "Es ist doch normal, dass ein Spieler, der die Nummer eins werden wollte, enttäuscht ist. Aber er hat klargemacht, dass der Erfolg der Mannschaft für ihn wichtig ist. Das zeigt er auch im Training. Er ist positiv für die Gruppe", sagte Bierhoff.