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Träsch: "Im ersten Moment ist es schwer"

Verletzter Stuttgarter muss Heimreise antreten

Träsch: "Im ersten Moment ist es schwer"

Christian Träsch

Unfall mit Folgen: Christian Träsch verletzte sich am Montag an einem Eisenzaun. picture alliance

"Es ist sehr bitter, es hat super Spaß gemacht mit den Jungs zu trainieren", sagte Träsch nach Erhalt der Diagnose in einem Interview mit "team.dfb.de". "Im ersten Moment ist es natürlich schwer. Das ist auch schon anderen und auch erfahrenen Spielern passiert wie Michael Ballack. Jetzt heißt es nach vorne schauen."

Träsch hätte sein WM-Ticket sicher gehabt, wie Co-Trainer Hansi Flick auf der Pressekonferenz am Dienstag erklärte. "Er hat uns im Trainingslager auf Sizilien absolut überzeugt und wäre im WM-Kader gewesen." Der Stuttgarter war einer der wenigen verbliebenen defensiven Mittelfeldspieler im vorläufigen Aufgebot. Der Stuttgarter war in der 8. Minute des Testspiels ohne gegnerische Einwirkung in einen Umgrenzungszaun gerutscht, dabei zog er sich eine Kapselverletzung im rechten Sprunggelenk zu. "Ich habe schnell gemerkt, dass etwas kaputt war, denn es hat einen Knackser im Fußgelenk gemacht. Es war damit zu rechnen, dass es etwas Schlimmes ist", so Träsch.

Seit Dienstag steht fest: Das war's für ihn mit der WM. Zwei Wochen lang muss er gänzlich pausieren, danach stehen vier Wochen Reha auf dem Programm. Von einer Nachnominierung sehe der DFB nach wie vor ab, erklärte Flick. Auf die Frage, ob sich daran noch etwas ändern werde und es einen Notfallplan gebe, sagte Flick: "Warten Sie es doch einfach bis zum 1. Juni ab."

Träsch wird nach dem Mittagessen verabschiedet und dann nach Hause gefahren. Neben Bastian Schweinsteiger steht mit Träschs Vereinskollege Sami Khedira nur noch ein weiterer gelernter Sechser im vorläufigen Kader. Erfahrung auf der Position haben außerdem Philipp Lahm vom FC Bayern, der Hamburger Dennis Aogo sowie der Schalker Heiko Westermann. Der vorläufige WM-Kader hat sich somit auf 25 Spieler reduziert. Zwei Spieler gilt es bis zum 1. Juni noch zu streichen.

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Löw hatte sich bei der Ernennung des vorläufigen Kaders gegen den Bremer Torsten Frings und Thomas Hitzlsperger von Lazio Rom entschieden. Der Ex-Stuttgarter bedauert inzwischen seine Entscheidung. "Damals war ich sicher: Ich bin jetzt 28, da sollte es mir gelingen, mich schnell anzupassen und gleich bei Lazio zu spielen. Das war eine Fehleinschätzung, da habe ich mich übernommen", erklärte Hitzlsperger gegenüber dem kicker.

Bayern-Quartett eingetroffen

Inzwischen sind auch einige Spieler des FC Bayern angekommen. Miro Klose, Mario Gomez, Thomas Müller und Holger Badstuber trainieren heute Nachmittag individuell, der Rest der Nationalspieler hat frei. "Wir freuen uns alle auf die WM. Das ist positiver Stress. Das ist etwas Großartiges, auch wenn wir mit Bayern viel erlebt haben. Aber die WM ist ein Highlight", erklärte Gomez. Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger und Jörg Butt stoßen erst morgen zum DFB-Tross dazu.