Nationalelf

Nummer 1 und Kapitän: Löw hat sich entschieden

Test gegen Amateurteam - Podolski gefällt - Tasci atmet auf

Nummer 1 und Kapitän: Löw hat sich entschieden

Manuel Neuer und Joachim Löw

Noch wissen die Spieler (l. Neuer) nichts. Aber Joachim Löw hat sich auf Torwart und Kapitän bereits festgelegt. picture-alliance

"Wir sind in unserer Entscheidungsfindung bei der Torwart- und Kapitänsfrage klar", bestätigte Löw am Sonntag in Südtirol, wo die deutsche Auswahl seit Freitag im Trainingslager weilt. Gleichzeitig betonte der 50-Jährige aber auch, dass die Entscheidung erst öffentlich bekanntgegeben werde, wenn mit den betroffenen Spielern gesprochen und danach die Mannschaft informiert worden ist. Und da die Bayern-Akteure erst am Dienstag und Mittwoch eintreffen werden, wird mit der Verkündung der Entscheidung frühestens am Mittwoch gerechnet.

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Während in der Torwartfrage der Schalker Manuel Neuer nach René Adlers Ausfall gegenüber seinen Konkurrenten Jörg Butt (Bayern) und Tim Wiese (Bremen) klar favorisiert wird, gibt es in Sachen Kapitänsbinde nur eine leichte Tendenz: In jedem Fall wird sie ein Münchner Spieler tragen, Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger und Miroslav Klose stehen als Ballack-Ersatz zur Wahl. Während Lahm bei den Bayern vor Schweinsteiger erster van-Bommel-Vertreter ist, genießt Klose in der Nationalmannschaft intern ein enormes Standing - bei Löw wie bei den Kollegen.

Klar ist schon jetzt, dass die neue Nummer eins auch bei den beiden noch ausstehenden Testspielen gegen Ungarn (29. Mai) und Bosnien-Herzegowina (3. Juni) bereits im Tor stehen wird - ganz so, wie es Neuer erwartet und gefordert hatte. Die Mannschaft habe indes auf beide Entscheidungen keinen Einfluss gehabt, erklärte Löw. Vielmehr habe er sie nach Rücksprache mit dem Trainerstab alleine getroffen.

Löw: "Podolski wird explodieren bei der WM"

Bereits jetzt darf sich Lukas Podolski als Gewinner der WM-Vorbereitung fühlen. Löw kündigte nach seinen Eindrücken euphorisch an: "Er wird explodieren bei der WM." Podolski sei körperlich in einer Top-Verfassung und zeige "unglaubliche Dynamik". Als Mitglied der unantastbaren Stürmer-Riege hatte der Kölner sein endgültiges WM-Ticket sowieso längst sicher. Bis zum 1. Juni muss Löw noch drei Akteure aussortieren. "Diese Entscheidung wird schwierig. Alle Spieler investieren hier mehr als hundert Prozent", lobte Löw seine derzeit 19 WM-Kandidaten. "Es gibt keinen, dem ich Beine machen müsste. Auch von den vielen jungen Spielern fällt keiner vom Niveau her ab. Sie sind alle wahnsinnig fokussiert."

Joachim Löw inmitten seiner Spieler

"Alle Spieler investieren hier mehr als hundert Prozent": Joachim Löw inmitten seiner Schützlinge. picture-alliance

Der Stuttgarter Innenverteidiger Serdar Tasci, der nach seinem wackeligen 45-Minuten-Auftritt beim Test gegen Malta auf die Liste der Streichkandidaten gerückt war, muss allerdings nicht zittern. Man könne davon ausgehen, so Löw am Sonntag, "dass er in den endgültigen Kader gehört". "Er hat viele Qualitäten, die ich sehr schätze. Vor allem hat er von hinten heraus eine sehr gute Spielauslösung."

Erkältung überstanden: Mertesacker trainiert

Derweil ist Per Mertesacker nach überstandener Erkältung am Sonntag wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen, der Bremer Innenverteidiger absolvierte die volle Einheit. Am Freitag und Samstag hatte er aufgrund des leichten Infekts kürzer treten müssen.

DFB-Elf testet gegen Amateurteam

Löw hat außerdem beschlossen, einen weiteren Test zu absolvieren. Die DFB-Elf wird gegen eine Amateur-Auswahl Südtirols antreten. Der interne Test soll am Pfingstmontag ohne Zuschauer in der Sportzone Rungg stattfinden und wird in das Trainingsprogramm integriert. Löw will in der Partie seine 19 derzeit in Südtirol verfügbaren WM-Kandidaten unter Wettkampfbedingungen testen.