Nationalelf

Löw denkt über Kuranyi nach

Schalker darf sich Hoffnungen auf WM-Nominierung machen

Löw denkt über Kuranyi nach

Joachim Löw

Beobachter in Leverkusen: Bundestrainer Joachim Löw gemeinsam mit Wolfgang Niersbach. imago

Das ist natürlich auch bei Löw nicht unbemerkt geblieben. "Kuranyi spielt eine gute Saison, das nehmen wir zur Kenntnis." Eine Entscheidung im Fall Kuranyi werde aber mit Sicherheit vor der WM-Nominierung am 6. Mai fallen, erklärte der Bundestrainer. "Es wäre falsch zu sagen, wir machen uns keine Gedanken, weil Kevin Kuranyi eine gute Saison spielt. Wir werden für uns auch die richtige Entscheidung treffen und dann werden wir sie rechtzeitig - das heißt vor der Nominierung - bekannt geben."

Mit Franz Beckenbauer hat Kuranyi nach wie vor einen prominenten Fürsprecher. Der Kaiser hofft, den Schalker bei der WM zu sehen. "Ich gehe davon aus, dies würde auch für keinen einen Gesichtsverlust bedeuten. Das sind alles intelligente Menschen, und deshalb glaube ich an eine vernünftige Lösung." Unter der Woche hatte DFB-Teammanager Oliver Bierhoff Kuranyi noch in die Wartschleife gesteckt. "Wir können und wollen nicht auf jede Spekulation um Personalien reagieren", hatte Bierhoff erklärt.

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Bisher hatte der Bundestrainer eine Rückkehr Kuranyis immer kategorisch ausgeschlossen. Nun steht das Thema auf der Agenda eines dreitägigen Treffens von Löw, Co-Trainer Hansi Flick, Torwarttrainer Andreas Köpke und Chefscout Urs Siegenhaler von Montag an im Schwarzwald.

Vor 18 Monaten hatte Kuranyi die folgenschwere Entscheidung getroffen, während des WM-Qualifikationsspiels gegen Russland (2:1) unerlaubt und ohne Information in Dortmund die Nationalmannschaft zu verlassen. Löw hatte daraufhin erklärt, dass Kuranyi unter seiner Ära nicht mehr in der deutschen Nationalmannschaft spielen werde.