Nationalelf

Löw rechnet mit Klose

Frings-Kritik ist "kein Thema"

Löw rechnet mit Klose

Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, aber Joachim Löw kann wohl auf Miroslav Klose bauen.

Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, aber Joachim Löw kann wohl auf Miroslav Klose bauen. imago

Immerhin hatte Aserbaidschan im bisherigen Verlauf der Qualifikation viermal nur knapp verloren, andererseits aber auch kein eigenes Tor erzielt. Ein Treffer gegen Deutschland wäre vergleichbar mit einem Lottogewinn, hatte Berti Vogts, der gegnerische Trainer am Mittwoch, denn auch verlauten lassen. Gegen den ehemaligen Bundestrainer spielen zu müssen ist für Löw kein Problem: "Berti hat viel für Deutschland gemacht. Wir haben auch einen guten Kontakt, aber das spielt vor dem Spiel emotional keine Rolle", so Löw.

Der Bundestrainer rechnet fest mit einem Einsatz von Stürmer Miroslav Klose, der beim Bundesligaauftakt wegen einer schmerzhaften Knochenhautentzündung laborierende Bayern-Angreifer hatte den Belastungstest beim Training am Vorabend gut verkraftet. "Er ist noch nicht zu hundert Prozent belastbar, aber es sah schon gut aus. Wir gehen davon aus, dass er einsatzfähig sein wird", so Löw. Weitere Aufschlüsse sollte das erste, allerdings nicht-öffentliche Training in Baku bringen, auch in den letzten offenen Aufstellungsfragen. Durchblicken ließ Löw, dass Philipp Lahm - bislang eine feste Größe auf der linken Abwehrseite - diesmal auf der rechten Seite zum Einsatz kommen wird.

Die Nichtberücksichtigung von Torsten Frings und dessen Reaktion - der Bremer hatte sich gegenüber dem kicker "enttäuscht", ja sogar "regelrecht traurig" gezeigt - ist für Löw "kein Thema": "Das sorgt nicht für Unruhe. Ich habe mit ihm 20 Minuten telefoniert und ihm gesagt, wie ich die Situation einschätze und was ich von ihm sehen will." Thomas Hitzlsperger sei im Moment für ihn "der Stärkere auf der Position Nummer sechs".

Dass nach nur einem Bundesligaspieltag sein Team bereits in der Qualifikation ran muss, sieht der Bundestrainer durchaus als problematisch an: "Das ist eine außergewöhnliche Situation und eine echte Herausforderung. Es ist klar, dass der Rhythmus noch nicht so vorhanden ist, aber ich erwarte, dass wir die Vorgaben umsetzen und uns mental auf die Bedingungen einstellen. Ansonsten kann es verhängnisvoll werden." Und warnte vor einer Unterschätzung des Gegners: "Die Frage ist nicht, wie stark ist Aserbaidschan, sondern wie spielen wir. Sind wir in der Lage, die richtige Spannung aufzubauen? Es sind noch zwölf Punkte in der WM-Qualifikation zu vergeben. Mit weniger Einstellung ins Spiel zu gehen, wäre verhängnisvoll."