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"Es nagt an uns": Tuchel braucht die "dritte Ebene"

Dortmund: Neue Personalsorgen beim BVB

"Es nagt an uns": Tuchel braucht die "dritte Ebene"

Findet es schwer, geduldig zu bleiben: BVB-Trainer Thomas Tuchel.

Findet es schwer, geduldig zu bleiben: BVB-Trainer Thomas Tuchel. picture alliance

"Dickes Fragezeichen" hinter Guerreiro

Nach von zahlreichen Verletzungen geplagten ersten Saisonmonaten schien Tuchel rechtzeitig zum Topspiel aus dem Vollen schöpfen zu können. Am Freitag hatte sich diese Hoffnung allerdings schon wieder zerschlagen. Aus dem ersehnten Comeback von Marco Reus wird nichts, auch Sebastian Rode fällt aus, Raphael Guerreiros Einsatz ist fraglich.

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Bei Rode, der sich vor kurzem einem Eingriff am Blinddarm unterzogen hatte , treten noch Probleme mit der OP-Narbe auf. Europameister Guerreiro trainierte zwar durch, laboriert jedoch an muskulären Problemen, die laut Tuchel auf Länderspiel und Reise zurückzuführen seien. Hinter dem Einsatz des Portugiesen stehe ein "dickes Fragezeichen". Bei Reus seien "aus dem Nichts" Fersenbeschwerden aufgetreten , die mit seiner überstandenen Schambeinentzündung nichts zu tun hätten.

"Morgen wird wieder ein Teil spielen, der nicht im Rhythmus ist"

"Wir sehnen die Breite im Kader herbei. Wir brauchen die Spitze in der Qualität, die Spielerfahrung und die Persönlichkeit zurück. Wir warten schon viel zu lang darauf, es ist schwer, geduldig zu bleiben", sagte der BVB-Coach über die verbesserte, aber immer noch nicht ideale Personalsituation: "Auch morgen wird wieder ein Teil spielen, der nicht in der allerbesten Verfassung und nicht im Spielrhythmus ist." Spieler wie Marcel Schmelzer oder André Schürrle hätten keine Wahl, als einsatzbereit zu sein.

Der Schlüssel für das Duell mit Bayern - für Tuchel unter Carlo Ancelotti nach wie vor "eine der besten Mannschaften der Welt", die "auf wahnsinnig vielen Positionen die höchste Qualität" habe - liegt für den BVB-Coach nicht im taktischen oder technischen Bereich. "Wir brauchen eine dritte Ebene: eine Emotionalität, eine Aggressivität in unserem Handeln, in unserem Verteidigen. Das kann man mit Willen und Leidenschaft herstellen. Wir gehen fest davon aus, dass das die Basis ist, um Bayern zu schlagen", so Tuchel über die nötige Herangehensweise für das Spiel im ausverkauften Signal-Iduna-Park, für das der Klub "leicht und locker mehrere Hunderttausend Karten" hätte verkaufen können.

Neun-Punkte-Rückstand droht - BVB hat ambivalente Gefühle

Bei einer Niederlage am Samstag hätten die Dortmunder bereits neun Punkte Rückstand auf den Rekordmeister, der Anschluss nach oben wäre erst einmal verloren. "Es nagt an uns allen. Wir haben das Gefühl, dass wir mehr Punkte haben könnten", gestand Tuchel. Angesichts der Vielzahl von Jugendspielern, die der BVB in dieser Saison bereits eingesetzt habe, den zahlreichen Neuzugängen und Verletzten, gebe es allerdings auch Tage, "da haben wir vielleicht das Gefühl, dass es das Maximum ist", sprach der BVB-Coach von einem "ambivalenten Gefühl".

Über die Konsequenzen einer Niederlage nachzudenken, lohne sich ohnehin nicht. Der BVB-Anspruch sei ohnehin klar: sich vorne festbeißen, den Anschluss nicht verlieren und "spätestens in der Rückrunde - auch über eine konstantere Personalsituation - eine Serie starten zu können".

ski