"Ich leide mit jedem Zuschauer mit und bin entsetzt, wie zaghaft, wie wenig geschlossen und zum Teil naiv unsere Spieler sich hier beim ersten Spiel des neuen Trainers gezeigt haben", wird der Aufsichtsratvorsitzende Karl Gernandt auf der Website des Vereins zitiert. "Die Art und Weise, wie sich unsere Spieler beim 0:3 verkauft haben, ist erschreckend."
Vor allem der fehlende Teamgeist wurde thematisiert. "Mich irritiert die fehlende Geschlossenheit auf dem Platz", kritisiert Gernandt. "Ich habe keinen bedingungslosen Einsatz unserer Spieler gegen die Frankfurter gesehen."
Wer jetzt sein Verhalten nicht komplett in den Dienst unseres HSV stellt, der spielt leichtfertig mit den Werten unseres HSV.
HSV-Aufsichtsratvorsitzender Karl Gernandt
Die Leistung der Hanseaten war derart erbärmlich, dass Tausende Zuschauer vorzeitig das Volksparkstadion verließen. Die Fans auf der Nordtribüne, die tapfer bis zum Schlusspfiff durchhielten, drehten den Profis anschließend demonstrativ den Rücken zu, als diese den schweren Weg in die Kurve antraten.
Für Adler der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. "Ich habe keine Lust, immer das Arschloch zu sein, das alles erklären muss. Ich habe keinen Bock mehr, mich auspfeifen zu lassen, das kotzt mich an. Wir haben uns abschlachten lassen, das ist auch eine Einstellungsfrage", wütete der Schlussmann, der eine noch höhere Niederlage verhinderte.
Wiedergutmachung kann zumindest kurzfristig kommende Woche im DFB-Pokal bei Halle (Dienstag, 20.45 Uhr) betrieben werden. "Ich erwarte eine Reaktion, unsere Spieler müssen deutliche Zeichen setzen!", fordert Gernandt unmissverständlich und nimmt den ganzen Kader deutlich in die Pflicht: "Wer jetzt sein Verhalten nicht komplett in den Dienst unseres HSV stellt, der spielt leichtfertig mit den Werten unseres HSV. Und das werden weder der Vorstand noch der Aufsichtsrat zulassen."
