DFB-Pokal

Schürrle: "Ich fühle mich pudelwohl hier"

Neuzugang gerät nach Tor-Debüt ins Schwärmen

Schürrle: "Ich fühle mich pudelwohl hier"

Zwei Männer, drei Tore: Dortmunds André Schürrle (l.) und Shinji Kagawa (r.).

Zwei Männer, drei Tore: Dortmunds André Schürrle (l.) und Shinji Kagawa (r.). Getty Images

Tuchel: Langeweile heißt viel Qualität

Im Moselstadion bot Dortmund Einbahnstraßenfußball. 22:2 Torschüsse, 57 Prozent Ballbesitz, 800:224 gespielte Pässe und 57 Prozent gewonnene Zweikämpfe. Die nackten Statistikzahlen sprechen eine deutliche Sprache. Gleiches gilt aber auch für das subjektive Empfinden: Im 4-2-3-1-System schoben die Außenverteidiger Felix Passpack und Marcel Schmelzer stets offensiv mit an und standen sehr hoch. Die beiden Sechser Gonzalo Castro und Sebastian Rode kippten abwechselnd nach hinten ab und ließen sich für den Spielaufbau zwischen das Innenverteidigertandem Sokratis/Marc Bartra fallen. Mit zahlreichen Kurzpassstafetten ließen die Borussen Ball und Gegner laufen, zogen das Spiel in die Breite und servierten das Spielgerät ein ums andere Mal in die Tiefe.

Borussia Dortmund - Vereinsdaten
Borussia Dortmund

Gründungsdatum

19.12.1909

Vereinsfarben

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Eintracht Trier

Gründungsdatum

11.03.1905

Vereinsfarben

Blau-Schwarz-Weiß

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Die Pflicht tat der BVB dann schon in der ersten Halbzeit: Ein Doppelpack von Kagawa (8., 33.), der sein Pflichtspiel-Torekonto für Dortmund damit auf 50 erhöhte und das erste Pflichtspieltor von Schürrle im schwarz-gelben Dress (45.) machten das Weiterkommen schon nach 45 Minuten perfekt. Den Rest der Partie absolvierte die Borussia im Schongang und ließ zahlreiche Hochkaräter liegen. "Wenn Dinge langweilig aussehen, ist viel Qualität dahinter. Das brauchen wir nicht klein reden", analysierte Trainer Thomas Tuchel am "Sky"-Mikrofon. "Wir haben ruhig und dominant gespielt, sind aber ein bisschen schlampig mit der Chancenverwertung geworden. Unterm Strich war es sehr verdient."

Schürrle: "Es ist geil!"

Spielbericht

Ein breites Grinsen hatte vor allem Schürrle auf dem Gesicht. "Es war ein schönes Pflichtspieldebüt mit dem Tor und der Sieg war dann das Wichtigste", strahlte der 25-Jährige und schob hinterher. "Ich hätte gerne durchgespielt." Konnte er aber nicht, weil ihn sein Trainer nach einer Kollision mit dem gegnerischen Torwart vorsichtshalber runter nahm. "Mir war ein bisschen schwindelig. Es war besser, dass ich raus gehe", erklärte der Flügelflitzer mit einem Cut am Kinn, "aber es ist nichts Gravierendes. Mir tut der Kiefer ein bisschen weh und das Kinn."

Nach anderthalb durchwachsenen Jahren in Wolfsburg (43 Spiele, zehn Tore, acht Vorlagen) hat Schürrle die Lust am Fußballspielen wiedergefunden. "Es ist geil! Ich fühle mich pudelwohl hier. Ich bin erst drei Wochen da, die Jungs haben mich super aufgenommen. Es macht Spaß, jetzt will ich einfach Gas geben", schwärmte der Blondschopf, der im Dortmunder Spielsystem aufzublühen scheint: "Ich habe meine Freiheiten, nach außen und in die Mitte. Wie wir kombinieren, kommt mir zu Gute, bin der Typ der abschließt und die Laufwege durchzieht", erklärt Schürrle in einer ansteckenden Gelassenheit.

Triers Anton: "Vielleicht werden wir die Bayern schlagen"

Christoph Anton & Ousmane Dembelé

"Unbeschreibliches Gefühl gegen meinen Lieblingsverein": Triers Christoph Anton (l.). picture alliance

Begeistert war auch Triers Flügelflitzer Christoph Anton, dessen Herz eigentlich für Dortmund schlägt. Der 25-Jährige sprach von einem "unbeschreiblichen Gefühl gegen meinen Lieblingsverein" spielen zu dürfen. Mit seinem direkten Gegenspieler Felix Passlack tauschte Anton noch in der Kabine das Trikot. "Dieses Jahr werden sie es ins Finale schaffen", so der glühende BVB-Fan und rutschte dann gar in die Wir-Form: "Vielleicht werden wir dieses Jahr die Bayern schlagen."

Derart zufrieden war Eintracht-Trainer Peter Rubeck hingegen nicht und fand überraschend deutliche Worte: "Wir hatten zwei, drei auf dem Platz, die nicht das umgesetzt haben, was wir uns vorgenommen hatten. Wir haben elf Spieler und es waren drei dabei, die Angst haben. Wir hatten zu viel Respekt in der ersten Hälfte", urteilte der Eintracht-Coach schonungslos ehrlich. "Ich bin stolz, dass wir gekämpft haben, aber nicht mit der Art und Weise, wie wir die Gegentore bekommen haben. Wir haben zu wenig gemacht, mit zu wenig Mut. Das war für mich zu wenig."

cru