Es gab sicherlich schon angenehmere Tage in der Karriere des Julian Draxler. Aber er hat es ja so gewollt: Mit dem Wortbruch-Vorwurf gegen Klaus Allofs und Dieter Hecking begab sich der Nationalspieler am Dienstag auf dünnes Eis und hoffte so, seinen Abschied vom VfL Wolfsburg erwirken zu können. Der Schuss ging, Stand jetzt, jedoch nach hinten los. Am Mittwoch übermittelten Aufsichtsrat und Geschäftsführung der Niedersachsen in einer Stellungnahme den Beschluss, dass "der VfL Wolfsburg Julian Draxler in der aktuellen Transferperiode nicht transferieren wird".
Der offiziellen Mitteilung war ein intensives Gespräch zwischen Draxler, Allofs und Hecking vorausgegangen. Die Bosse teilten dem mit 36 Millionen Euro teuersten Einkauf der Wolfsburger Vereinsgeschichte die Entscheidung mit und verlangen fortan ein professionelles statt vereinsschädigendes Auftreten des Mittelfeldmannes.
Spielersteckbrief Draxler
VfL Wolfsburg - Vereinsdaten
Gründungsdatum
12.09.1945
Vereinsfarben
Grün-Weiß
Doch damit nicht genug: An diesem Donnerstag nun musste Draxler, der den VfL-Trip zum Testspiel nach Malmö (heute um 19 Uhr) wegen Patellasehnenproblemen zunächst nicht mitgemacht hat, auch bei VfL-Eigner Volkswagen antreten. Genauer gesagt bei Francisco Javier Garcia Sanz. Der Spanier, der im Vorstand des Automobilkonzerns sitzt und seit 2009 VfL-Aufsichtsratschef ist, sprach mit Draxler im Beisein von Allofs über die Geschehnisse der vergangenen Tage und teilte ihm auch von höchster Stelle aus mit, dass seinem Wechselwunsch in diesem Jahr nicht entsprochen werde. Der VfL berichtet von einem Gespräch mit "konstruktivem Charakter". Im Anschluss flog Draxler gemeinsam mit Allofs nach Malmö, von wo aus es nach dem Testspiel weitergeht ins Trainingslager nach Österreich.
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Beispiel Draxler: Ist es richtig, wenn Vereine auf Vertragserfüllung pochen?
