Nationalelf

Löws neues Bild von Sané

Selbstkritischer ManCity-Profi will jetzt angreifen

Löws neues Bild von Sané

"Ich muss mich natürlich auch einbringen": Leroy Sané am Dienstag in Wolfsburg.

"Ich muss mich natürlich auch einbringen": Leroy Sané am Dienstag in Wolfsburg. picture alliance

Joachim Löw hat in den vergangenen Monaten einige Sinneswandel durchgemacht, am Dienstag präsentierte er ganz nebenbei den nächsten: Vor dem Start ins neue Länderspieljahr sprach er über Leroy Sané, als sei dieser nicht mehr wegzudenken aus der deutschen Nationalmannschaft. Er könne "dauerhaft zu einem extrem wichtigen Faktor" für sie werden, schloss der Bundestrainer, nachdem er Sané mit Lob überhäuft hatte - jenen Sané, den er nicht mit zur WM 2018 hatte nehmen wollen.

Dazu steht Löw bis heute. "Bei ManCity hat er ja schon im letzten Jahr eine gute Saison gespielt. Aber was mir viel wichtiger war: dass er bei uns in der Nations League gezeigt hat, dass er noch mal einen großen Schritt gemacht hat", sagt Löw, der so ein völlig neues Bild von Sané gewonnen hat: "Er war wahnsinnig gefährlich, hat seine ersten Tore erzielt, seine Aufgaben sehr, sehr gut gemacht. Er hat außergewöhnliche Fähigkeiten und im Moment bringt er sie richtig gut zur Geltung - bei ManCity und im letzten halben Jahr auch bei uns. Seine Entwicklung war einfach gut."

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Löws Plan klingt nach Sané-Fußball

Zu der "neuen Zeitrechnung", die Löw am Tag vor dem Testspiel gegen Serbien (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) verbal einläutete, scheint Sané - 17 Länderspiele, zwei Tore - jedenfalls in jeder Hinsicht zu passen: Mit seinem weitgehend unerfahrenen, stark verjüngten Kader will der Bundestrainer wieder "mehr Tempo, mehr Zielstrebigkeit, mehr Dynamik" bieten als zuletzt. "Unsere Schnelligkeit müssen wir ausnutzen", fordert er. Es klingt nach Sané-Fußball.

Im Moment ist es eine sehr, sehr gute Herausforderung - ich liebe Herausforderungen!

Leroy Sané

Und der Schüler von Pep Guardiola ("Er hat einen sehr, sehr großen Anteil") ist bereit: "Ich habe mich sehr gefreut, hierher zu kommen. Im Moment ist es eine sehr, sehr gute Herausforderung", sagt Sané über die umgebaute Nationalelf, und "ich liebe Herausforderungen". Sein Ziel: "auch auf dem Platz voranzugehen und in jedem Spiel meine Leistung zu bringen".

Nach dem holprigen Start unter Löw ("Ich musste mich erst mal dran gewöhnen, mich einzubeziehen - ich muss mich natürlich auch einbringen") habe es "von Spiel zu Spiel immer ein bisschen besser gepasst". Aber: "Ich denke, es ist noch einiges zu verbessern." Es ist Selbstkritik, die Löw gefallen dürfte - er sieht es schließlich genauso: "Er hat mit seinen Möglichkeiten noch viel mehr Potenzial."

jpe