Dass auch ein schwedischer Journalist Fragen an ihn haben würde, damit hatte Sami Khedira am Mittwoch in Sotschi sicher gerechnet. Doch nicht mit diesem fragwürdigen Geschenk.
Ludvig Holmberg, Reporter von "Expressen", einer Boulevard-Zeitung natürlich, wollte dem Weltmeister selbst gebastelte Rückflugtickets nach Berlin überreichen; datiert auf Samstag, 23 Uhr, und garniert mit dem grammatikalisch nicht ganz korrekten Vermerk "frei Weißbier am Bord". "Mein Name ist Ludvig, ich bin Journalist aus Schweden. Wenn Sie am Samstag gegen Schweden verlieren, geht's bereits auf die Heimreise. Darum habe ich hier ein paar Bordkarten für Sie und Ihre Teamkollegen", sagte er.
Weltmeisterschaft - Vorrunde, 2. Spieltag
Weltmeisterschaft - Tabelle - Gruppe F
"Herzlichen Dank", reagierte Khedira abgeklärt: "Aber die brauchen wir nicht. Wir wollen noch nicht nach Hause. Wir denken nur daran, dieses Spiel zu gewinnen. Das wird super schwer, aber wir wissen, dass wir eine starke Mannschaft haben. Wir sind überzeugt, dass wir das Spiel gewinnen werden."
Und auch als Holmberg noch einmal nachbohrte ("Okay, dann kriegen Sie sie vielleicht nach dem Spiel"), hatte Khedira die richtige Antwort: "Ich denke, wir brauchen sie am 16. Juli." Am Tag nach dem WM-Finale also.
