Nationalelf

Löw bedient - aber zuversichtlich

Testspielpleite gegen Österreich bringt viele Erkenntnisse

Löw bedient - aber zuversichtlich

Unzufrieden mit der Leistung seiner Elf in Österreich: Joachim Löw.

Unzufrieden mit der Leistung seiner Elf in Österreich: Joachim Löw. imago

Für Manuel Neuer hatte Joachim Löw ein Lob parat. "Er hat gut gehalten", sagte der Bundestrainer am Samstagabend am ZDF-Mikrofon - und das war schließlich eine wesentliche Erkenntnis aus dem Testspiel gegen Österreich. Im Vorfeld hatten die DFB-Verantwortlichen die 90 Minuten im Wörthersee Stadion zum ultimativen Belastungstest erhoben - und konnten im Nachgang aufatmen: Neuer hatte nach über eineinhalbjähriger Abwesenheit ein ansprechendes Comeback im deutschen Nationaltor gefeiert. Sonst aber missfiel Bundestrainer Joachim Löw einiges.

"Es gibt einige Punkte, die wir mitnehmen", sagte er - und meinte wohl in erster Linie negative. Löw weiß: "Wenn wir so spielen, haben wir keine sehr großen Chancen." Klar ist allerdings auch: In dieser Besetzung wird die deutsche Mannschaft in Russland wohl nicht auflaufen.

Löw: "Heute war vieles schlecht"

Spielbericht

Im Angriff gab Nils Petersen als 24. Profi seit dem Titelgewinn bei der WM 2014 seine Premiere, lief sogar in der Startelf auf und blieb bis zu seiner Auswechslung unauffällig; und als Ilkay Gündogan und Sami Khedira nach der Pause vorzeitig das Feld verließen, verlor das DFB-Team seine Organisation. So hatte Löw nach der Partie eine lange Mängelliste zusammengestellt: zahlreiche Ballverluste, eine mangelnde Ordnung, kaum Torchancen, defensive Unzulänglichkeiten. "Heute war vieles schlecht", bekannte Löw, "da gibt es eine Menge aufzuarbeiten."

Dass die Partie aufgrund eines Unwetters mit gut eineinhalbstündiger Verspätung begonnen hatte, wollte der Bundestrainer nicht als Alibi gelten lassen. "Es war ein bisschen Wirbel im Vorfeld, aber es soll keine Ausrede sein", meinte Löw. Den Auftritt seiner Elf wollte er ohnehin nicht überbewerten. "Wir lassen uns nicht verrückt machen", stellte der Bundestrainer klar.

Serie gegen Österreich gerissen - Negativtrend wie in den 1980ern

Für die Geschichtsbücher war die Partie aber auch etwas: Deutschland blieb zum fünften Mal in Folge in einem Länderspiel ohne Sieg, das gab es zuletzt von Oktober 1987 bis März 1988 (0/4/1). Auch war es die erste Niederlage gegen den südlichen Nachbarn seit dem 29. Oktober 1986 (1:4) - seitdem hatte es in Pflicht- und Freundschaftsspielen neun Siege und ein Remis für Deutschland gegeben.

lei