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DFB-Teammanager Oliver Bierhoff kontert russische Kritik am deutschen Confed-Cup-Kader: "FIFA weiß um Ernsthaftigkeit"

DFB-Manager und Köpke reagieren auf russische Kritik

Bierhoff kontert: "FIFA weiß um Ernsthaftigkeit"

Kann die russische Kritik nicht verstehen: DFB-Teammanager Oliver Bierhoff.

Kann die russische Kritik nicht verstehen: DFB-Teammanager Oliver Bierhoff. imago

22 Akteure nimmt Löw mit nach Russland, davon sind einzig Shkodran Mustafi, Julian Draxler und Matthias Ginter Überbleibsel aus dem Weltmeister-Kader von 2014. Vielmehr liegt der Fokus des deutschen Aufgebotes auf dem Ausprobieren und Testen: Sieben Akteure ohne Länderspiel standen auf dem Meldebogen für den Confederations Cup - sechs Spieler feierten ihr Debüt am vergangenen Dienstag beim 1:1 gegen Dänemark.

Russische Kritik an Kadernominierung

"Natürlich blutet dem Fußball-Fan das Herz, wenn der amtierende Weltmeister ohne seine Stars antritt", äußerte Russlands Chef-Organisator Sorokin seinen Unmut über die Personalpolitik des DFB. "Denn für die kommen die Zuschauer ins Stadion. Aber wir müssen das akzeptieren", so der 45-Jährige. Oliver Bierhoff, Teammanager der deutschen Nationalmannschaft, ließ diese Kritik nicht unkommentiert und gab an, diese Problematik bereits im Vorfeld mit der FIFA besprochen zu haben.

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Chance, sich zu beweisen

"Was macht der deutsche Fußball? Was macht der Weltmeister? Das haben wir auch beachtet", schilderte Bierhoff die Gedankengänge während der Kaderplanung. Dennoch, so der 49-Jährige, "müssen wir längerfristig denken". Immerhin stehen im Kader 22 Spieler, "die sich diese Chance verdient haben, die in einer Top-Liga, in der Bundesliga, erfolgreich spielen". Dementsprechend hat Bierhoff, der mit seinem ehemaligen Mitspieler (1998 bis 2001 beim AC Milan) und nun stellvertretenden FIFA-Generalsekretär Zvonimir Boban "in regelmäßigem Austausch" steht, "weniger Sorgen" ob des Ausgangs des Turniers.

Es sollte schon jeder Nation selbst überlassen werden, wie sie so ein Turnier angeht.

Andreas Köpke über die russische Kritik

Bei Bundes-Torwarttrainer Andreas Köpke stieß die Aussage des russischen Offiziellen auf wenig Begeisterung: "Es sollte schon jeder Nation selbst überlassen werden, wie sie so ein Turnier angeht. Wir haben uns entschieden, den Confed Cup als Chance zu nutzen für die Jungs, die hinten dran sind", so der Europameister von 1996 gegenüber der "Nürnberger Zeitung". Allzu viel Spielraum habe es in der Kaderplanung ohnehin nicht gegeben: "Neuer, Boateng, Hummels und einige andere hätten ohnehin verletzungsbedingt passen müssen. Im Grunde geht es um fünf, sechs Spieler, die wir schonen."

Bierhoff vermutet Beschwichtigungsversuch für Sponsoren

Letztlich, so vermutete Bierhoff, "muss man das als Veranstalter sagen. Wahrscheinlich zum Schutz seiner Sponsoren oder anderer Gruppierungen. Die Fifa hat mir bestätigt, sie wissen um unsere Ernsthaftigkeit." Dementsprechend, so ist sich der ehemalige Stürmer sicher, "werden wir dort gut und motiviert auftreten". Infolgedessen hatte er, mit Blick auf die WM, auch noch einen letzten Gruß an OK-CEO Sorokin parat: "Am Ende wird der Veranstalter froh sein, wenn er eine erfolgreiche WM-Mannschaft Deutschland 2018 in Russland sieht."

kög