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Löw: "Kaltstart und Überraschungspartie"

Wegen Podolski & Co.: Löw erinnert an den Confed Cup 2005

Löw: "Kaltstart und Überraschungspartie"

Geht über Dänemark und San Marino mit dem DFB-Team in den Confed Cup in Russland: Bundestrainer Joachim Löw.

Geht über Dänemark und San Marino mit dem DFB-Team in den Confed Cup in Russland: Bundestrainer Joachim Löw. imago

Vor 25 Jahren spielte die deutsche Nationalmannschaft das EM-Finale gegen Dänemark und verlor damals mit 0:2. Anlässlich dieses Jubiläums tritt die DFB-Elf am Dienstagabend (20.45 Uhr, LIVE! auf kicker.de) in Kopenhagen wieder gegen die Dänen an. "Das war damals eine wunderschöne Geschichte, die dänischen Spieler sind von den unterschiedlichsten Stränden der Welt weggeholt worden, auch wenn ich nicht weiß, ob diese Geschichte so komplett stimmt", sagte Löw am Montagabend nach der Landung in der dänischen Haupstadt.

Die Ausgangslage vor dem morgigen Spiel ist laut Löw natürlich komplett anders, "Dänemark bereitet sich auf ein WM-Qualifikationsspiel vor und wir eben auf den Confed Cup. Für die Spieler ist das Duell mit Dänemark natürlich ein Kaltstart, wir haben nur eine Trainingseinheit vor dem Spiel, in der wir uns mit dieser relativ neuen Mannschaft kennen lernen wollen", so Löw, der unmittelbar nach der Pressekonferenz seinen Kader auf den Platz bat.

Neben dem Bundestrainer saß Shkodran Mustafi auf dem Podium und vertrat angesichts des extrem jungen Kaders mit seinen 25 Jahren die Abteilung "Routine". Der Defensivspieler tankte nach eigener Aussage zuletzt während ein paar freier Tage bei der Familie neue Kraft: "Das war wichtig, denn solche Turniere sind immer anstrengend, es sind viele Spiele in kurzer Zeit", so der Arsenal-Profi, der hofft, das WM-Vorbereitungsturnier in Russland "mit den gewünschten Ergebnissen abzuschließen".

Mit der Rolle des Leaders hat Mustafi keine großen Berührungsängste, der in Bad Hersfeld geborene Abwehrmann kann auf seine Erfahrungen bei der WM 2014 und der EM 2016 zurückblicken ("Solche Turniere sind einfach geil"), doch sieht er in Löws Kader für den Confed Cup "genügend Spieler, die auch in ihren Vereinen schon Führungsspieler sind". Mit dem möglichen Kapitänsamt hat sich Mustafi "nicht richtig beschäftigt", Löw hingegen sieht in ihm schon "einen Spieler, an dem sich aktuell andere orientieren können. Deswegen ist es wichtig, dass 'Musti' dabei ist".

Wenn ich jetzt was sage, fliegt es mir vielleicht um die Ohren.

Joachim Löw über die mögliche Aufstellung gegen Dänemark

Zudem verweist der Bundestrainer darauf, dass auch ohne die großen Führungsspieler wie Manuel Neuer, Mats Hummels, Jerome Boateng oder Thomas Müller auch "Spieler dabei sind, die in den vergangenen Jahren im internationalen Bereich gespielt haben" - Löw nannte hier neben Mustafi auch Julian Draxler, Emre Can und Marc-André ter Stegen. Wer dann am Dienstagabend gegen die Dänen aufläuft, konnte Löw noch nicht beantworten, auch die Kapitänsfrage bleib weiter offen. "Ich will jetzt die Eindrücke vom Training sammeln, dann mich mit meinem Trainerteam besprechen. Jetzt weiß ich es einfach noch nicht", sagte Löw. Es gehe um Fragen wie "Wer ist im Rhythmus", "wer hat letzte Woche gespielt oder vor zwei Wochen". "Wenn ich jetzt was sage, fliegt es mir vielleicht um die Ohren", orakelt Löw.

Löws gute Erinnerungen an den Confed Cup 2005

Für den DFB-Coach stehen die kommenden Wochen unter der Überschrift Experimentierphase. "Es kann sich jetzt auch herauskristallisieren, wie sich über den Confed Cup hinaus Spieler in Position bringen. Ich will auch viel ausprobieren, so dass es auch mal passieren kann, dass drei oder vier neue Spieler in der Anfangself stehen, um zu sehen, wie sie sich präsentieren und wie das dann funktioniert", so Löw. Dabei denkt der 57-Jährige auch explizit an den Confed Cup 2005 im eigenen Land zurück. "Damals waren auch Spieler wie Lukas Podolski, Bastian Schweinsteiger oder Philipp Lahm relativ frisch dabei und ein Jahr später waren sie bei der WM nicht aus der Mannschaft wegzudenken. Daran sieht man, dass man Spieler in einem Jahr schon entwickeln kann und sie einen großen Schritt nach vorne machen können."

Damals waren auch Spieler wie Lukas Podolski, Bastian Schweinsteiger oder Philipp Lahm relativ frisch dabei und ein Jahr später waren sie bei der WM nicht aus der Mannschaft wegzudenken.

Joachim löw

Für die anstehende Aufgabe gegen Dänemerk aber hat Löw eine sehr nüchterne Herangehensweise. "Für uns wird das eine Überraschungspartie."

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bst

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