Bremsen konnte ihn am Samstagabend nur einer: Joachim Löw. Der Bundestrainer persönlich eilte herbei, um Mesut Özil in den abfahrbereiten Mannschaftsbus zu beordern. Schade eigentlich, denn die deutsche Nummer 10 war gerade dabei, seine Spielfreude der vergangenen Wochen in Worte zu kleiden. "Es freut mich, dass es im Moment sehr gut läuft", sagte Özil, der derzeit von einem Sieg zum nächsten eilt. Der makellose Quali-Auftakt mit der Nationalmannschaft auf der einen Seite, fünf Siege in Serie in der Liga mit dem FC Arsenal auf der anderen. In der Premier League, wo die Gunners am 1. Spieltag noch ohne den nach seinem EM-Urlaub geschonten Özil gegen Liverpool (3:4) ihre bislang einzige Saisonniederlage kassierten, rangiert Özil mit seinem Team aktuell auf Rang drei - zwei Punkte hinter Spitzenreiter Manchester City.
In England glänzte der 27-Jährige in dieser Saison auch schon als zweifacher Torschütze, am Samstag gegen die Tschechen gab er den kreativen Spielgestalter mit dem Auge für den besser postierten Nebenmann. "Ich gebe ja lieber Assists, als selbst zu schießen", sagt Özil, der maßgeblich am ersten und auch am dritten deutschen Treffer beteiligt war.
Der Offensivmann ist jedoch mittlerweile erfahren genug, den derzeitigen Höhenflug richtig einzuordnen. "Ich bin schon lange dabei, habe in meiner Karriere Höhen und Tiefen erlebt." Sein Wunsch ist klar: "Mein Ziel ist es, meine Topform beizubehalten." Özil wisse aber auch, "dass man sich im Fußball in jedem Spiel neu beweisen muss". Schon am Dienstag gegen Nordirland geht es weiter. Deutschlands Regisseur weiß, was ihn und seine Teamkollegen erwartet: "Ich kenne einige aus der Premier League - die spielen ein bisschen robuster."