Nationalelf

Khedira: "Führungsspieler-Debatte? Das ist ja Comedy"

Interview mit dem 62-maligen Nationalspieler

Khedira: "Führungsspieler-Debatte? Das ist ja Comedy"

Klare Aussagen im kicker-Interview: Sami Khedira.

Klare Aussagen im kicker-Interview: Sami Khedira. Getty Images

"Manuel Neuer ist der weltbeste Torhüter, Jerome Boateng einer der besten Verteidiger, Thomas Müller redet immer Klartext, Mats Hummels' Wort hat Gewicht, unser Kapitän Bastian Schweinsteiger ist auf der ganzen Welt anerkannt. Dann gibt es auch meine Wenigkeit, die auch schon ein bisschen was erreicht hat", zählt Khedira auf. "Was Führungsspieler betrifft, war eine deutsche Fußball-Nationalmannschaft noch nie so breit aufgestellt wie zurzeit."

Die Einschätzungen, dass der Weltmeister seinen im Turnier in Brasilien gezeigten spielerischen Glanz verloren habe, nennt Khedira "plumpe Urteile. Es wird immer gesagt, 2014 sei so ein tolles Turnier gewesen, aber das stimmt doch so überhaupt nicht. Gegen Ghana haben wir katastrophal gespielt, gegen die USA war es okay, gegen Algerien im Achtelfinale aber wieder schlecht." Nach den ersten beiden Gruppenspielen dieser EM wünscht sich der Mittelfeldspieler von Juventus Turin vielmehr eine realistische Betrachtung der gezeigten Leistung. "Man kann doch von uns nicht erwarten, dass wir gegen solch defensiv eingestellte Mannschaften wie die Ukraine oder Polen Feuerwerke abbrennen."

Khedira stören auch die öffentlichen Diskussionen um die Taktik. "Seit Pep Guardiola nach Deutschland gekommen ist, denkt offenbar jeder, er muss den Fußball neu erfinden, das ist ja irrsinnig", moniert der Weltmeister. "Fußball ist mehr als Taktik, es ist und bleibt ein einfaches Spiel."

Im ausführlichen Interview mit dem kicker erklärt Sami Khedira, warum er noch nie "ein Liebling der vermeintlichen Experten" war, wieso die deutsche Auswahl das Spiel nicht neu erfinden muss, was sich in der Nationalelf dennoch ändern muss und weshalb der EM-Sieg von 2009 mit der deutschen U 21 für ihn als Paradebeispiel herhält.