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Keine Experimente: Löw bleibt beim Masterplan

Kommentar von kicker-Chefreporter Oliver Hartmann

Keine Experimente: Löw bleibt beim Masterplan

Keine Experimente: Bundestrainer Joachim Löw.

Keine Experimente: Bundestrainer Joachim Löw. imago

Die Aufstellung für den Turnierauftakt gegen die Ukraine stand schon seit Tagen, das hatte sein Assistent Thomas Schneider am Freitag bekräftigt. Dass Götze dabei als "falsche Neun" agieren soll, ist beileibe keine Überraschung. Vielmehr verfolgt Löw auch in dieser Personalie seinen Masterplan, den er in den vergangenen Monaten ausgetüftelt hat.

Gegen die defensivstarken Ukrainer soll es die deutsche Elf mit spielerischen Mitteln und flachen Kombinationen richten, so die Absicht. Mit Götze in vorderster Front sowie den Technikern Mesut Özil und Julian Draxler sowie dem unverzichtbaren Thomas Müller bietet Löw im offensiven Bereich das spielstärkste Personal auf, das er aktuell zur Verfügung hat.

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Vielleicht abgesehen von Leroy Sané, doch der hochbegabte Schalker ist mit seinen 20 Jahren wohl noch nicht so weit, um gleich beim EM-Debüt eine tragende Rolle in der Startelf spielen zu können.

Gomez bleibt zunächst die Rolle des Jokers, damit hat der wieder erstarkte türkische Meister und Torschützenkönig insgeheim schon im Vorfeld gerechnet. Dass er diese Aufgabe annehmen kann, bewies er gegen Ungarn, als er zur Halbzeit kam und den 2:0-Endstand durch Thomas Müller vorbereitete.

In der Abwehr setzt Löw nach dem Ausfall von Antonio Rüdiger auf seine altbewährten Weltmeister-Kräfte. Mit Shkodran Mustafi als Nebenmann von Jerome Boateng und Benedikt Höwedes als Rechtsverteidiger. Das ist angesichts der Alternativen eine nachvollziehbare Wahl. Emre Can hat sich auf der rechten Seite bislang im Nationaltrikot nicht hervortun können.

Auch Joshua Kimmich fehlt als Rechtsverteidiger die Erfahrung, um ihn bedenkenlos gegen den schnellen und international erprobten Yevhen Konoplyanka bringen zu können.

Allerdings birgt auch Löws jetzige Wahl ein Risiko. Mustafi, von Löw in den Tests gegen Ungarn und die Slowakei gänzlich unberücksichtigt, hat seit fünf Wochen keinen Wettkampf mehr bestritten. Es ist eine spannende Frage, wie er den Kaltstart meistert.

kicker-Chefreporter Oliver Hartmann.

kicker-Chefreporter Oliver Hartmann.