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DFB-Präsidium fordert Zwanzigers Rücktritt

Ex-Präsident soll FIFA-Exekutivkomitee verlassen

DFB-Präsidium fordert Zwanzigers Rücktritt

Ein Bild aus besseren Tagen: DFB-Präsident  Wolfgang Niersbach (l.) und Theo Zwanziger.

Ein Bild aus besseren Tagen: DFB-Präsident Wolfgang Niersbach (l.) und Theo Zwanziger. imago

Das DFB-Präsidium reagierte damit auf die wiederholten Angriffe von Zwanziger auf seinen Nachfolger als Präsident, Wolfgang Niersbach. Auf seiner Sitzung in Salvador hat das DFB-Präsidium die "offensichtlich persönlich motivierten und völlig haltlosen Aussagen auf das Schärfste zurückgewiesen und distanziert sich geschlossen und in aller Form von Zwanziger". Auch sei durch Zwanzigers Anspielungen zur Vergütung des DFB-Präsidenten ein falscher und Ruf schädigender Eindruck vermittelt worden.

Zuvor hatte Zwanziger dem DFB im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" "kein ausreichendes politisches Verständnis" attestiert. Seine konkrete Kritik bezog sich darauf, dass Niersbach nicht bereit gewesen sein soll, im Rahmen einer Dokumentation zur Ermordung der Deutschen Elisabeth Käsemann 1977 in einem argentinischen Gefängnis Stellung zu beziehen. Dies nannte Zwanziger "schade".

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Außerdem hatte Zwanziger Bundestrainer Joachim Löw, der wegen mehrerer Verkehrsvergehen seinen Führerschein abgeben musste, mangelndes Gespür für seine Vorbildrolle vorgeworfen. "Wer Disziplin fordert, muss auch klarmachen, dass er selbst diese Disziplin hat", hatte der 69-Jährige kritisiert.

Der DFB wirft Zwanziger vor, "nicht mehr angemessen die Interessen des deutschen Fußballs" in der "Weltregierung" des Fußballs zu vertreten und fordert Zwanziger somit auf, von seinem Amt im Exekutivkomitee des Weltverbandes FIFA zurückzutreten.

Zwanzigers Reaktion

Der Betroffene selbst reagierte mittlerweile auch - und konterte die Kritik des DFB. Er werde "natürlich nicht" zurücktreten, sagte der 69-Jährige im Gespräch mit Sport1: "Niersbach kann ja mit Blatter einmal darüber sprechen." Zwanziger ist noch bis 29. Mai 2015 gewählt. Auf die Kritik des DFB-Präsidiums reagierte der ehemalige DFB-Chef mit Gelassenheit: "Darüber kann ich nur lachen."