Weil sich der FC Bayern und Borussia Dortmund am 17. Mai im DFB-Pokal-Finale gegenüberstehen, werden beim Testspiel gegen Polen am Dienstag in Hamburg (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) zahlreiche Stammkräfte der deutschen Nationalmannschaft fehlen. Gleich acht Neulinge berief Joachim Löw deshalb in den Kader - ein Mainzer ist nicht dabei.
"Mit dem 30er-Kader für die WM kann ich leben, das ist schon in Ordnung. Gar nicht einverstanden bin ich dagegen mit dem Kader für das Polen-Länderspiel", sagte deshalb FSV-Trainer Thomas Tuchel am Donnerstag. "In der Abwehr fehlt mein Innenverteidiger Stefan Bell, im Mittelfeld Johannes Geis. Beide haben maßgeblichen Anteil an unserer tollen Saisonleistung."
Spielersteckbrief Kruse
Spielersteckbrief Geis
Spielersteckbrief Bell
Spielersteckbrief Herrmann
Dass es keine Kontaktaufnahme von Löw gegeben habe, ärgert Tuchel außerdem. "Das", meint er enttäuscht, "ist bisher auch Normalität."
Auch in Mönchengladbach wunderte man sich über Löws Aufgebot gegen Polen, das unter anderem gleich drei Abwehrspieler des SC Freiburg (Matthias Ginter, Christian Günter, Oliver Sorg) sowie Antonio Rüdiger vom fast abgestiegenen VfB Stuttgart enthält. Tony Jantschke dagegen fehlt.
Ohne Jantschke und Herrmann? Eberl "überrascht und enttäuscht"
"Wenn ich mir den Kader für das Länderspiel gegen Polen anschaue, muss ich sagen, dass ich sehr überrascht und auch enttäuscht bin, dass Jungs wie Tony Jantschke und Patrick Herrmann, die bei uns eine tolle Saison gespielt und sich für die Europa League qualifiziert haben, nicht dabei sind", kritisierte Sportdirektor Max Eberl. Mit Mittelfeldspieler Christoph Kramer ist immerhin ein Gladbacher Profi erstmals dabei, Marc-André ter Stegen steht ebenfalls im Aufgebot - nicht aber in dem für die WM.
Dort vermissen die Gladbacher auch ihren Stürmer Max Kruse. "Max ist in dieser Saison der zweitbeste deutsche Scorer in der Bundesliga ", betont Eberl, "insofern überrascht es mich, dass er nicht dabei ist." Kruse selbst zeigte sich enttäuscht. "Es fällt mir schwer, meine Enttäuschung in Worte zu fassen. Der Schmerz sitzt auch ein paar Stunden nach meinem zerplatzten Traum noch ziemlich tief", schrieb er auf seiner Facebook-Seite. "Ich habe in den letzten Monaten alles dafür getan, mir meinen Traum erfüllen zu können, doch so ist das Leben. Jetzt heißt es, sich zu schütteln und wieder aufzustehen."
