Junioren

Erholung in Zimmer 255

U17-WM: Tagebuch aus Südkorea

Erholung in Zimmer 255

Henning Sauerbier

Schreibt für kicker online aus dem deutschen WM-Quartier in Südkorea: Henning Sauerbier imago

Hallo in die Heimat nach Deutschland! Hier melden sich Henning Sauerbier und Nils Teixeira aus Zimmer 255 vom deutschen WM-Quartier im südkoreanischen Cheonan.

Während die Weltmeisterschaft für die anderen Mannschaften langsam beginnt, müssen wir uns noch bis Montag gedulden, dann wird es gegen Kolumbien ernst. Dementsprechend haben wir noch nicht viel WM-Luft geschnuppert, sondern uns erst einmal an die Bedingungen in Korea gewöhnt. Nach dem Flug von Frankfurt nach Seoul-Incheon und der Busreise - insgesamt waren wir rund 15 Stunden unterwegs! - waren wir zunächst damit beschäftigt, uns an das Klima hier zu gewöhnen und den Jetlag abzuschütteln. Aber je näher das erste Spiel rückt, desto mehr steigt die Anspannung, das merkt man.

Die anderen Teams haben wir bisher nur in den Hotelgängen gesehen. Die Zeit zwischen den Trainingseinheiten nutzen wir, um uns von der außergewöhnlichen Belastung zu erholen. Es ist extrem heiß hier und wir haben eine enorm hohe Luftfeuchtigkeit. Kaum geht man aus den klimatisierten Räumen ins Freie, klebt einem das verschwitzte T-Shirt oder Trikot am Oberkörper. Daher liegen wir meistens auf dem Bett und surfen im Internet, schreiben Mails nach Hause und spielen Playstation oder "Schnick-Schnack-Schnuck", ein Spiel, das sich bei uns großer Beliebtheit erfreut.

Beeindruckende Professionalität

Nils Teixeira

Die Anspannung steigt: Zwischen den Trainingseinheiten ist für Nils Teixeira aber erstmal Erholung angesagt. imago

Uns beeindruckt bisher vor allem, dass wir hier schon wie Profis behandelt werden, obwohl wir erst 17 Jahre alt sind. Die Koreaner hier im Hotel - von der Stadt haben wir außer dem Weg zum Trainingsplatz noch nichts gesehen - sind sehr freundlich und zuvorkommend. Der DFB bietet uns beste Möglichkeiten und sorgt dafür, dass wir optimal auf die WM vorbereitet werden. Wir haben einen großen Betreuerstab dabei, mehr als ein Dutzend Leute. Sogar ein eigener Koch reist mit uns. Das ist ein großer Vorteil, da wir uns nicht in der Ernährung umstellen müssen. Diese Professionalität ist beeindruckend und für viele von uns absolutes Neuland. Wir können uns also voll und ganz auf den Fußball konzentrieren.

Denn eins ist klar: Diese Weltmeisterschaft hier ist für uns alle ein einzigartiges Erlebnis und wird uns viele wichtige Erfahrungen für unsere Karriere bescheren. Das kann uns keiner nehmen. Und wir wollen das Turnier in vollen Zügen genießen. Natürlich bis zum Finale, aber das ist ein weiter Weg. Der erste Schritt dahin kann langsam kommen. Wir freuen uns schon auf Montag.