Junioren

Meikel Schönweitz nach U-Enttäuschungen: "Das genügt nicht" - Deutsche U 19 verpasst EM-Ticket - U 17 darf noch hoffen

Deutsche U 19 verpasst EM-Ticket - U 17 darf noch hoffen

Schönweitz nach U-Enttäuschungen: "Das genügt nicht"

Hat sich nach den enttäuschenden Resultaten der U 17 und U 19 zu Wort gemeldet: Meikel Schönweitz, Cheftrainer der U-Teams beim DFB.

Hat sich nach den enttäuschenden Resultaten der U 17 und U 19 zu Wort gemeldet: Meikel Schönweitz, Cheftrainer der U-Teams beim DFB. imago

Der deutsche Nachwuchs muss zum Start in das Länderspieljahr gleich zwei Enttäuschungen verkraften. Die U 19 schaut zum zweiten Mal nacheinander bei einer EM nur zu, die U 17 verpasst derweil den Gruppensieg in der Qualifikation. Als Zweiter darf sie aber wenigstens noch auf die EM-Teilnahme hoffen. Mit fünf Punkten sichert sich das Team Rang zwei hinter Island, das das EM-Ticket gebucht hat. Die sieben besten der acht Gruppenzweiten dürfen zur Endrunde nach Irland (3. bis 19. Mai 2019).

Die U-19-Auswahl von Trainer Guido Streichsbier gewinnt indes am Dienstag in Dugopolje in Kroatien zwar mit 3:0 (1:0) gegen Ungarn, doch das reicht in der Tabelle nur zu Platz zwei hinter Norwegen. "Die Enttäuschung ist sehr groß", sagt Streichsbier. "Wir hatten es seit Samstag nicht mehr in der eigenen Hand und mussten uns innerlich schon darauf vorbereiten, dass es so kommt."

Schönweitz findet klare Worte

Nach den negativen Nachrichten bezieht nun Meikel Schönweitz, Cheftrainer der U-Nationalmannschaften beim DFB, gegenüber "dfb.de" Stellung in Form eines Kurz-Interviews. Die Gesamtsituation bewertet er dabei wir folgt: "Über den deutschen Fußball im Allgemeinen und den deutschen Nachwuchs im Speziellen wird derzeit viel diskutiert, die jüngsten Ergebnisse der U 19 und U 17 bei der EM-Qualifikation passen dabei ins Bild. Das reine Abschneiden ärgert uns und genügt natürlich nicht unseren Ansprüchen, wenngleich die jeweilige Situation im Gesamtkontext betrachtet werden muss."

Seiner Ansicht nach tut sich beim DFB-Nachwuchs insgesamt so einiges seit geraumer Zeit: "Es wird derzeit intensiv daran gearbeitet, einige Veränderungen im System einzuleiten. Wir sind hierbei im engen Austausch mit der DFL, den Vereinen und den Landesverbänden. Allerdings müssen wir uns bewusst sein, dass die Konsequenzen ihre Zeit brauchen und sie keineswegs eine Garantie für unmittelbare Besserung sind. Unabhängig davon ist es unser gemeinsames Bestreben in der Gegenwart, das Maximum aus den aktuellen Teams herauszuholen und möglichst viele Spieler für höhere Aufgaben zu entwickeln. Individuelle Beispiele zeigen, dass dies funktioniert - in Bezug auf die aktuellen Ergebnisse in den EM-Qualifikationsspielen gelang es uns diesmal nicht."

Das U-19-Aus

Über das abermalige EM-Verpassen der U 19 sagt Schönweitz Folgendes: "Das Aus der U 19 ist mit Blick auf die Leistung sehr bitter. Der Modus ist extrem hart und erlaubt keinerlei Ausrutscher. Da sich nicht wie bei den Endrunden-Turnieren der Herren-Nationalmannschaften insgesamt 24 oder gar 32 Mannschaften qualifizieren, sondern nur acht Teams die EM erreichen, wird jeder Fehler direkt bestraft. So auch diesmal. Eine 0:1-Niederlage gegen Norwegen trotz bester Chancen führte dazu, dass zwei hochverdiente Siege gegen Kroatien (2:1; Anm.d.Red.) und Ungarn (3:0; Anm.d.Red.) nicht reichten, um quasi zum "Viertelfinale" aus den besten acht Teams Europas in diesem Altersbereich zu gehören. Es ist kein Trost für uns, dass andere sehr ambitionierte Nationen wie Belgien und England sowie der Verlierer aus der Partie zwischen Spanien und den Niederlanden ebenfalls ausgeschieden sind. Die U 19 von Guido Streichsbier hat in allen drei Spielen sehr leidenschaftlich und diszipliniert agiert."

Das U-17-Manko

Auch über die U 17 findet Schönweitz noch Worte: "Die Nationalmannschaft hat zwar noch Chancen auf das EM-Ticket, ist aber abhängig von den Ergebnissen aus den anderen Gruppen. Das haben wir uns selbst zuzuschreiben, da es trotz spielerischer Überlegenheit und beeindruckender 60 Torschüsse in den drei Spielen unter dem Strich nur zu einem Sieg gereicht hat."

Sein Schlussplädoyer: "Ein Manko in beiden Quali-Runden liegt mit der mangelnden Chancenverwertung auf der Hand. Wir werden die Auftritte gemeinsam detailliert und kritisch auswerten und daraus die passenden Schlüsse für kommende Aufgaben ziehen."

mag/dpa