Junioren

Salih Özcan: "Kapitän zu sein, ist eine große Ehre"

Kölner führte U 20 zum Sieg gegen Tschechien

Özcan: "Kapitän zu sein, ist eine große Ehre"

Der Kapitän geht voran: Salih Özcan (M.) traf gegen Tschechien für die U-20-Nationalmannschaft.

Der Kapitän geht voran: Salih Özcan (M.) traf gegen Tschechien für die U-20-Nationalmannschaft. imago

Salih Özcan, ist die Nationalmannschaft eine willkommene Abwechslung zum Liga-Alltag - auch wenn die Klubkollegen ein freies Wochenende genießen können?
Ja, das ist eine schöne Sache. Vor allem tut ein Sieg immer gut, die Jungs und ich gehen mit Selbstvertrauen zurück in die Vereine.

Was bedeutet es Ihnen, die deutsche U 20 als Kapitän aufs Feld geführt zu haben?
Für das Nationalteam Kapitän zu sein, ist eine große Ehre, egal in welcher Jugendklasse. Man vertritt das Land, das macht einen schon stolz.

Spielersteckbrief Özcan
Özcan

Özcan Salih

Der offizielle Titel der Partie gegen Tschechien lautete "Freundschaftsspiel". Das muss sich bei sechs Gelben Karten und vielen harten bis grenzwertigen Zweikämpfen aber anders angefühlt haben.
Man geht jedes Spiel an, um es zu gewinnen. Das haben die Tschechen von Anfang an gezeigt, sie haben uns herausgefordert, das war gut. Es war kein Freundschaftsspiel, es ging zur Sache. Die ersten 15 Minuten waren wir ein bisschen schläfrig. Nach dem 0:1 sind wir aufgewacht und haben das Spiel angenommen. Die zwei Gegentore waren unnötig, Constantin Frommann hat noch einen Elftmeter rausgeholt - alles in allem war es ein gutes Spiel, vor allem für die Fans (grinst).

Wenn irgendwann die U 21 oder die A-Mannschaft ruft, wäre das natürlich schön.

Deutschlands U-20-Kapitän Salih Özcan

Die U-20-WM 2019 wird ohne Deutschland stattfinden. Die sieben Partien in der europäischen Spielrunde in dieser Saison sind also eher die Möglichkeit für die Spieler, sich zu präsentieren und diese Plattform als Sprungbrett zu nutzen. Schielen Sie hoch zur U-21 und A-Nationalmannschaft?
Dieses Jahr kann ich noch U 20 spielen und werde wahrscheinlich hier zum Einsatz kommen und diese Erfahrung nutzen. Wenn aber irgendwann die U 21 oder die A-Mannschaft ruft, wäre das natürlich schön.

Sie haben schon einiges an Profierfahrung gesammelt, in Köln spielen Sie regelmäßig vor 50.000 Zuschauern. Bei der U 20 waren es nun gut 3000 Besucher, davon viele Kinder und Jugendliche aus Amateurvereinen. Wie groß ist die Umstellung abseits der unterschiedlichen Kulisse?
Nicht so groß. Es gibt noch andere Jungs bei uns, die schon in den höchsten Ligen zum Einsatz gekommen sind. Wir sind eine durchgemischte Mannschaft, aber die Qualität ist trotzdem da.

Im 3-5-2-System kamen sie halblinks als Achter zum Einsatz. Ist das Ihre Lieblingsposition?
Die habe ich nicht so richtig, bin im Mittelfeld flexibel einsetzbar. Ob defensiver oder offensiver, das entscheidet der Trainer.

Mit dem 1. FC Köln sind Sie als Tabellenführer auf dem gewünschten Kurs. Worauf kommt es in den nächsten Wochen an?
In St. Pauli gab es jetzt mal ein Torfestival, aber unabhängig davon ist der Wiederaufstieg natürlich das klare Ziel. Wir müssen unseren Weg so weitergehen, dann haben wir gute Chancen.

Interview: Carsten Schröter-Lorenz