Junioren

Streichsbier: "Das schweißt zusammen"

U-19-EM: Deutschland löst Ticket für WM-Quali

Streichsbier: "Das schweißt zusammen"

Auf nach Südkorea: Die DFB-Junioren nach dem gewonnenen Elfmeterschießen.

Auf nach Südkorea: Die DFB-Junioren nach dem gewonnenen Elfmeterschießen. picture alliance

Von der U-19-EM aus Sandhausen berichtet Georg Holzner

Die 8592 Zuschauer sahen ein 80 Minuten lang total überlegenes Deutschland, das gegen lange Zeit enorm schwache Niederländer lediglich das Tor zu selten traf. Noch vor der Pause ging das Team von Guido Streichsbier in Führung, und alles sah nach einem ruhigen, ungefährdeten wie verdienten Sieg aus - bis Deutschland den Gegner, der bis zum Ausgleich in der 81. Minute keine Torchance hatte, zurück ins Spiel brachte. Mit Abdelhak Nouris Freistoßtreffer, bei dem Torwart Florian Müller sehr unglücklich aussah, fing das Spektakel erst richtig an.

Es war ein offener Schlagabtausch, in dem die Elftal in der 87. Minute wie aus dem Nichts führte, Deutschland in der Nachspielzeit ausglich, nach sechs Minuten Verlängerung den Spieß wieder drehte und die Niederlande letztlich aber nochmals zurückschlug (111.). Weil Deutschland in der 120. Minute bloß die Latte traf, blieb es beim 3:3.

Amara Conde, Deutschlands vierter Schütze, scheiterte als erster. Die Niederlande hatten den Sieg also auf dem Fuß, die Nerven aber nicht im Griff. Und so gewann Deutschland am Ende verdient, aber auch wahnsinnig glücklich. "Solche Erlebnisse schweißen zusammen", sagte Trainer Streichsbier. Dieser Teamgeist sei wichtig für die kommenden Aufgaben, der U-20-WM 2017 in Korea. Bis hierhin, sagt DFB-Sportdirektor Hansi Flick, "war es ein harter Weg."

Klar, an diesem Abend waren alle rundum glücklich - weil das Minimalziel Platz fünf erreicht wurde und eine eher enttäuschende Heim-EM ein noch versöhnliches Ende nahm. Diese Spannung hätte jedoch nicht sein müssen. "Man muss den Sack zumachen", sagt Flick, "das muss man an der Mannschaft bemängeln." Insbesondere die Gegentore kritisierte der Sportdirektor: "Das darf nicht passieren. Das muss besser sein." Spätestens bis zur WM im nächsten Jahr in Korea, wo Deutschlands Fußball-Junioren-Elite dann besser abschneiden soll. Dass dahinter viel Arbeit steckt, weiß Flick: "Es gibt einiges zu tun." Wichtig sei für ihn, "dass die Spieler sich entwickeln". Das sei bei solchen Partien der Fall.

Ein unschönes Ende nahm der Abend für Cedric Teuchert, der aufgrund muskulärer Probleme ausgewechselt werden musste. Die Ärzte aber gaben Entwarnung, sagten, es sei nicht schlimm. Ganz im Gegensatz zu Janni Serra, der das Stadion mit schmerzverzehrtem Gesicht und bandagiertem Knie humpelnd verlassen hat. Eine Diagnose soll am Freitag folgen.