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109 positive Dopingproben bei der U-17-WM

FIFA nennt Clenbuterol-verseuchtes Fleisch als Ursache

109 positive Dopingproben bei der U-17-WM

"Ein ernsthaftes Problem der öffentlichen Gesundheit": FIFA-Chefmediziner Jiri Dvorak teilte beunruhigende Zahlen mit.

"Ein ernsthaftes Problem der öffentlichen Gesundheit": FIFA-Chefmediziner Jiri Dvorak teilte beunruhigende Zahlen mit. imago

In allen Mannschaftshotels seien Fleischproben genommen worden, die in einem niederländischen Labor untersucht wurden. "Ein Drittel war mit Clenbuterol verunreinigt", sagte Dvorak. Wegen des offensichtlichen Zusammenhangs wurden keine Maßnahmen gegen die Spieler ergriffen. Zudem seien auch vier positive Dopingproben in den ersten zwei Turnierwochen, bei denen Spuren des Kälbermastmittels gefunden wurden, deshalb nicht veröffentlicht worden. "Es ist ein ernsthaftes Problem der öffentlichen Gesundheit, kein Doping-Problem", erklärte Dvorak.

"Nur fünf Mannschaften waren von den positiven Tests nicht betroffen", erklärte der Mediziner weiter. Eine davon soll die deutsche Mannschaft sein, die ihren eigenen Koch und eigene Lebensmittel mit zur WM genommen hatte. Auch bei Gastgeber Mexiko hätte es negative Befunde gegeben. Der Grund: Wegen der positiven Dopingtests von fünf Spielern der A-Nationalmannschaft beim Gold-Cup im Juni in den USA hätten Trainer und Ärzte dem U-17-Team eine fleischlose Ernährung verordnet. "Sie haben nur Fisch und vegetarische Speisen gegessen", erklärte Dvorak.

Auch die Clenbuterol-Funde beim Gold-Cup hatten sich auf verunreinigtes Fleisch zurückführen lassen, bei vier weiteren Mexikanern seien Spuren des Kälbermastmittels festgestellt worden. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hatte deshalb in der vergangenen Woche ihre Klage gegen den Freispruch der Spieler beim internationalen Sportgerichtshof CAS zurückgezogen.