Trainer Cesare Prandelli applaudierte. Er lächelte und man konnte ihm seine Bewunderung von den Augen ablesen. Kurz vor dem Abpfiff des hitzigen Derbys gegen Fenerbahce krönte sich sein Spieler Wesley Sneijder mit zwei Traumtoren aus gut 25 Metern zum Matchwinner beim 2:1-Heimsieg am Samstag. Fener-Keeper Volkan staunte nur ob der "Einschläge" in den linken (88.) und rechten Winkel (90./+1).
"Das waren Weltklassetore, wie sie nur wenige schießen können", freute sich Prandelli, der sich ein stückweit auch selbst loben darf. Denn schließlich hatte er noch rechtzeitig erkannt, dass der als Linksaußen gestartete Sneijder im Zentrum für mehr Effizienz sorgt. "Der Trainer weiß, ich fühle mich in der Mitte am wohlsten. Dort kann ich auch meine Vorderleute besser in Szene setzen", so Sneijder, der zuvor auf dem Platz die beste Eigenwerbung betrieben hatte.
Galatasaray zeigte im Vergleich zu den Vorwochen eine engagiertere Leistung, jedoch im spieltaktischen Bereich noch mit viel Luft nach oben. Vor dem Duell gegen Dortmund ist das bislang bescheidene Selbstbewusstsein aber durch den Derbysieg gestiegen. Vor allem der in bestechender Form agierende Sneijder sorgt für Optimismus: "Dortmund wird ein sehr schweres Spiel. Für uns ist es verdammt wichtig, einen Sieg einzufahren, um weiter die Chance auf das Achtelfinale zu haben", gibt der Niederländer die Marschroute vor. Für Prandelli ist zudem die steigende Formkurve von Selcuk, Burak und Felipe Melo positiv: "Sie nähern sich immer mehr ihrer Top-Form."
Hakan Uzun