Mit knapp 24 Jahren im Schnitt schickte Coach Arsene Wenger die jüngste Startelf seit sieben Jahren beim weitestgehend bedeutungslosen Spiel bei Manchester United aufs Feld. Die Gunners haben ihren Fokus auf die Europa League und das Halbfinal-Rückspiel bei Atletico Madrid gerichtet. Mit Ospina, Bellerin und Xhaka standen nur drei Spieler in der Startformation, die auch im Halbfinale gegen die Spanier begannen. José Mourinho verzichtete auf Experimente und hatte auch keine personellen Sorgen.
Und so war es kein Wunder, dass die neuformierte Defensive der Gäste ihre Probleme hatte. Schon in der Anfangsphase hatte Pogba eine erste Chance. Nach einer Viertelstunde war es schon so weit. Youngster Nelson verlor an der Mittelinie den Ball. ManUnited schalteten blitzschnell um. Sanchez' Kopfball nach Vorlage von Lukaku klärte Bellerin vor der Linie gegen den Pfosten. Pogba stand aber goldrichtig und staubte den Abpraller zur Führung ab (16.).
Das Team von Mourinho nahm den Schwung der Führung aber keineswegs mit - im Gegenteil. Die jungen Gunners waren um eine Antwort bemüht. Allerdings standen die Red Devils meist kompakt. Einzig Mkhitaryan fand mal eine Lücke und verfehlte mit seinem Schuss das Tor nur knapp. Von Aubameyang war bis auf einen harmlosen Kopfball nicht viel zu sehen. Auf der anderen Seite beließ es Manchester bei vereinzelten Vorstößen, dabei landete ein Schuss von Young zur Überraschung von Keeper Ospina am Pfosten (40.). Arsenal hielt bis zur Pause vor allem kämpferisch dagegen und gewann 61 Prozent der Zweikämpfe.
Mkhitaryan gleicht aus - Sanchez rüttelt auf
Nach dem Wechsel belohnte sich Arsenal für den Einsatz. Während ManUnited nach einem Ballverlust nicht konsequent nachsetzte, hatten Mkhitaryan gegen seinen Ex-Klub genug Zeit, um aus 18 Metern mit einem platzierte Schuss zum Ausgleich einzuschießen (51.). Sanchez schmeckte die Einstellung seiner Teamkollegen gar nicht und der Chilene versuchte, seine Mitspieler wieder wachzurütteln.
Doch die Hausherren hatten weiter Probleme und kamen kaum in den Strafraum. Hüben wie drüben standen die Abwehrreihen konzentriert und von den Zuschauern war viel Geduld gefragt - denn ein fußballerischer Leckerbissen sieht anders aus.
Und so suchte ManUnited Fellaini mit langen hohen Bällen. Während sein erster Kopfball noch am Pfosten landete, machte er es in der Nachspielzeit wie einst Uwe Seeler. Mit dem Rücken zum Tor traf Fellaini mit dem Hinterkopf zur späten Entscheidung und glücklichen 2:1-Sieg für Manchester United.