Int. Fußball

Mahdavikia beendet Länderspielkarriere

Entscheidung auch politisch begründet

Mahdavikia beendet Länderspielkarriere

Mehdi Mahdavikia in seinem letzten Spiel als iranischer Nationalspieler.

Mehdi Mahdavikia in seinem letzten Spiel als iranischer Nationalspieler. picture-alliance

Sechs Spieler, darunter Mahdavikia selbst, waren in der ersten Halbzeit der Partie mit grünen Schweißbändern aufgelaufen und hatten damit offen ihre Unterstützung für Präsidentschaftskandidat Mir Hussein Mussawi und die iranische Oppositionsbewegung erklärt. Anschließend waren die Spieler in staatlichen Medien als "Landesverräter" gebrandmarkt worden.

In seiner Rücktrittserklärung kontert Mahdavikia nun: "Die iranischen Nationalspieler haben stets ohne jegliche finanzielle Forderungen alles für ihr Land gegeben, und ihr habt kein Recht, über sie zu urteilen."

Zudem wies der 31-Jährige und 110-fache Nationalspieler darauf hin, dass Vergehen in internationalen Begegnungen nur vom Weltverband FIFA untersucht würden "und von keiner anderen Person oder Organisation".

Auf seiner Website nennt Mahdavikia aber auch nicht-politische Gründe: Er wolle nun jüngeren Spielern die Chance geben, sich in der Nationalelf zu präsentieren. Der iranischen Auswahl, die die Qualifikation für die WM-Endrunde 2010 in Südafrika verfehlt hatte, wünsche er alles Gute für die Zukunft.

Die FIFA hat vergangene Woche entschieden, keine Strafe gegen die sechs iranischen Spieler oder den Verband zu verhängen. Zwar sind politische oder religiöse Äußerungen sind laut FIFA-Statuten verboten - der Vorfall war jedoch im Spielbericht unerwähnt geblieben.