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Zobel in Tiflis entlassen

Georgien: Deutscher Trainer ist enttäuscht

Zobel in Tiflis entlassen

Rainer Zobel

Ab sofort nicht mehr zuständig: Rainer Zobel, hier noch mit seinen Schützlingen von Dinamo Tiflis. imago

"Ich bin ein bisschen enttäuscht und auch überrascht", sagte der 60-jährige Zobel der Deutschen Presse-Agentur dpa am Montag auf Anfrage. "Gründe für meine Entlassung wurden mir keine genannt."

Von einer sportlichen Krise kann man bei Dinamo derzeit nicht sprechen. Der Klub liegt als amtierender Meister auf Rang zwei im Klassement - nur einen Zähler hinter WIT Georgia Tiflis.

Erst im vergangenen Sommer hatte der frühere Bayern-Profi Zobel die Georgier übernommen.

Seinen wegen der Länderspiel-Pause für die anstehenden Qualifikations-Spiele zur WM 2010 geplanten Deutschland-Aufenthalt kann er nun getrost verlängern. Eigentlich wollte Zobel nur fünf Tage bleiben.

"Ich bin sicher, dass sich wieder etwas ergibt", so Zobel über seine Job-Aussichten. Sowohl in Deutschland (Stuttgarter Kickers, 1. FC Kaiserslautern, 1. FC Nürnberg, Tennis Borussia Berlin) als auch im Ausland (z.B. Al Ahly Kairo) sammelte er viele Erfahrungen. Mit Kairo wurde er zweimal Meister in Ägypten.

Im August 2008 war Zobel in die Schlagzeilen geraten. Wegen des russisch-georgischen Kaukasus-Krieges musste er aus Georgien fliehen. Nach einer 26-stündigen Irrfahrt kam Zobel seinerzeit wohlbehalten in Braunschweig an.

"Es wurden rund um Tiflis strategische Punkte angegriffen. Das kriegt man alles mit und fragt sich, was noch kommt. Deswegen mussten wir raus", sagte Zobel damals. Später war er wieder zu seinem Verein nach Georgien zurückgekehrt.