Int. Fußball

Brückner nicht mehr ÖFB-Coach

Österreich: Trennung im "gegenseitigen Einvernehmen"

Brückner nicht mehr ÖFB-Coach

Karel Brückner

Nicht mehr länger Teamchef der Österreicher: Karel Brückner. imago

Nach einem Telefongespräch zwischen Leo Windtner, dem neuen ÖFB-Präsidenten, und Brückner sei "gemeinsam beschlossen" worden, "die Zusammenarbeit mit sofortiger Wirkung und einvernehmlich zu beenden", teilte der ÖFB am Montag mit. Brückner war nach dem Aus mit der tschechischen Nationalelf in der EM-Vorrunde 2008 zurückgetreten und nur wenige Wochen später als Hickersberger-Nachfolger vom ÖFB vorgestellt worden. In der WM-Qualifikation konnte Österreich mit Brückner Vize-Weltmeister Frankreich sensationell mit 3:1 bezwingen. Danach ging es jedoch bergab, Tiefpunkt war ein blamables 1:1 auf den Färöer-Inseln.

Noch Mitte Februar war Windtner davon ausgegangen, dass Brückner im WM-Qualifikationsspiel gegen Rumänien noch auf der Bank sitzt. "Nach diesem Spiel wird dann resümiert und analysiert", hatte Windtner allerdings bereits gleichzeitig angekündigt. Zuletzt hatten die Alpen-Kicker drei Mal in Folge verloren. Im Spiel gegen Rumänen am 1. April muss Österreich unbedingt gewinnen, um sich die Chance auf die WM-Teilnahme zu erhalten. Derzeit liegt das Team mit vier Punkten aus vier Spielen nur auf dem vierten Platz der Gruppe 7 mit fünf Punkten Rückstand auf Serbien und Litauen.

Der 69-jährige Brückner betreute damit die Österreicher nur in sieben Spielen. Sein Vertrag war bis zum Ende der WM-Qualifikation im Herbst datiert, beim Erreichen der Endrunde in Südafrika wäre eine automatische Verlängerung in Kraft getreten. Ein Nachfolger steht noch nicht fest, soll aber in den nächsten zehn Tagen schon präsentiert werden. Als Favoriten werden der Ex-Nationaltrainer Didi Constantini (zuletzt Austria Wien) und der frühere deutsche Nationalspieler Franco Foda (Sturm Graz) gehandelt.

Herzog und Kocian nicht mehr dabei

Inzwischen hat Brückner-Assistent Andreas Herzog seinen Abschied erklärt. "Ich bin gefragt worden, ob ich es mir vorstellen könnte, weiter Assistent zu bleiben, aber ich habe abgelehnt", sagte der Nationalspieler und frühere Bundesliga-Profi (Werder Bremen, Bayern München) laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA. "Ich will endlich Entscheidungen treffen und den Kopf dafür hinhalten, nicht für Entscheidungen, die ich nicht getroffen habe. Drei Jahre als Assistent sind genug", so Herzog weiter.

Zwei Tage nach der Entlassung Brückners verabschiedete sich der ÖFB nun auch Jan Kocian, einen weiteren Co-Trainer. Der frühere slowakische Bundesliga-Profi einigte sich mit dem Verband auf eine Beendigung der Zusammenarbeit mit sofortiger Wirkung.