Juve-Jubel im Regen: Alessandro Del Piero brachte die "Alte Dame" gegen Milan in Führung - es sollten viele weitere Treffer folgen. picture alliance
Am späten Sontagabend richteten sich die Augen der Fußballwelt ins Stadio Olimpico nach Turin. Juve gegen Milan - ein echtes Prestigeduell. Bei der "Alten Dame" spielte der zuletzt angeschlagene Del Piero von Beginn an - und war schon in der 16. Minute zur Stelle. Jankulovski foulte den Angreifer im Strafraum, Del Piero ließ sich die Chance nicht entgehen und traf vom Punkt aus zum 1:0. Doch Milan hatte in der 31. Minute die passende Antwort parat. Ronaldinho passte im richtigen Augenblick quer zu Pato, der aus kurzer Distanz zum Ausgleich traf (31.).
Die Partie blieb auch im weiteren Verlauf attraktiv - und torreich. Chiellini (34.) und Amauri (41.) sorgten mit ihren Kopfballtreffern zunächst für den beruhigenden 3:1-Halbzeitstand, und Juve erwischte auch im zweiten Abschnitt den besseren Start. Doch das Tor machte Mailand. Ambrosinis 20-Meter-Schuss landete, von Chiellini abgefälscht, unhaltbar für Keeper Manninger im Tor (55.). Ausgerechnet ein ehemaliger Juve-Spieler entschied letztlich die Partie. Zambrotta, inzwischen für die Rossoneri am Ball, sah in der 66. Minute die Ampelkarte, die dezimierten Mailänder fingen sich kurz darauf den 4:2-Endstand. Erneut war Amauri nach Doppelpass mit Sissoko zur Stelle (69.). Juve bleibt somit hartnäckigster Verfolger von Primus Inter, liegt nun sechs Punkte dahinter auf Rang zwei.
Nach fünf Unentschieden in Folge unter dem neuen Coach Sinisa Mihajlovic gelang dem FC Bologna am frühen Samstagabend im Kellerduell gegen den FC Turin ein klarer 5:2-Erfolg. Mit dem dritten Saisonsieg konnten die Rossoblu nicht nur den Gegner in der Tabelle überholen, sondern auch wichtige Punkte gegen den Abstieg sammeln. Turin ging zwar zwei Mal in Führung, doch dann schlug die Stunde von Marco di Vaio, der mit drei Toren maßgeblich für den Erfolg sorgte. Nun wartet vor der Winterpause ein Duell mit Mitaufsteiger Lecce (16.) auf Bologna.
Machte gegen Lecce alles klar: Neapels German Gustavo Denis. imago
Die Apulier waren am Samstagabend ebenfalls im Einsatz und gingen im Südduell beim heimstarken SSC Neapel mit 0:3 unter. Die Elf von Trainer Edoardo Reja kann mit dem klaren Sieg berechtigterweise weiter von der Champions League träumen.
Der 16. Spieltag
Vier Siege in Folge ohne Gegentor - der AS Rom ist wieder da! Und das liegt vor allem an Francesco Totti. Zu Saisonbeginn plagte sich der Roma-Kapitän noch mit Verletzungen, nun ist die Nummer 10 wieder in Topform und verzückt die Zuschauer im Stadio Olimpico mit atemberaubenden Soli und herrlichen Toren. Auch am Sonntag gegen Cagliari machte Totti den Anfang und brachte die Roma in Front. In Durchgang zwei drehten die Sarden dann das Spiel, Conti und Jeda legten für die Gäste vor. Es wurde eine Zitterpartie für die Römer, die dank der späten Tore von Perrota (77.) und Vucinic (90.) noch einen denkbar knappen Sieg einfuhren.
Ibrahimovic dreht auf
Inter Mailand verspielte in der Champions League durch das 1:2 in Bremen am Dienstag den Gruppensieg. Dementsprechend bedient war Coach José Mourinho. Nicht nur wegen der Beule, die sich der Portugiese zuzog, als er sich versehentlich seine Autotür an den Kopf schlug. Jetzt ging es gegen das Schlusslicht aus Chievo - dabei sah es lange so aus, als ob Kopfschmerz Mourinhos kleinste Sorge bliebe. Denn Maxwell nach nur drei Minuten und gleich nach der Pause Stankovic sorgten für eine scheinbar beruhigende Führung. Doch die Veroneser schlugen zurück, kämpften sich durch einen Doppelschlag von Pellisier und Bentivoglio zurück. Mourinho reagierte, brachte in Balotelli, Crespo und Figo drei Offensive - Matchwinner gegen am Ende durch eine Ampelkarte für Morera dezimierte Gäste war aber Ibrahimovic. Der Schwede brachte den Ball noch zweimal im Chievo-Tor unter und war damit in Mailand der Held des Tages.
Mann des Tages in Mailand: Zlatan Ibrahimovic. picture alliance
Für den AC Florenz verlief die Europacup-Woche ungleich positiver als für Inter. Das 1:0 in Bukarest lässt die Fiorentina in Europa überwintern. Im neuen Jahr geht's im UEFA-Cup weiter. Torschütze war einmal mehr Alberto Gilardino, der auch in der Liga bereits elfmal getroffen hat. Treffer Nummer zwölf folgte gegen Catania, dass mit leeren Händen nach Sizilien zurückreisen musste. Mutu hatte zuvor das erste Florentiner Tor besorgt.
Ein Spiel der härteren Art erlebten die Zuschauer beim Aufeinandertreffen zwischen dem FC Genua und Atalanta Bergamo. Zahlreiche Gelbe Karten und rüde Fouls sorgten für gleich drei Platzverweise. Bellini und Rivalta mussten bei Bergamo runter, Milanetto auf Genueser Seite. Tore gab es auch: Floccari brachte die Gäste früh in Front (17.), ehe Sculli die Überzahl der Gastgeber noch zu einem Kopfballtor ausnutzte und die Punkteteilung besiegelte.
Steil bergab ging es in den vergangenen Wochen für Udinese Calcio. Nach fünf Niederlagen in Serie wurden die Schützlinge von Pasquale Marino schon bis auf Platz zehn durchgereicht. Gegen Lazio wollte sich das Team aus dem Friaul rehabilitieren und ging das Unterfangen mit Verve an. Zweimal Di Natale und einmal Quagliarella legten einen drei-Tore-Vorsprung vor, der aber dennoch nicht reichen sollte. Denn das zuvor auf ganzer Linie enttäuschende Lazio drehte nun auf. Starstürmer Zarate, Diakhite und der Argentinier Ledesma schafften das scheinbar nicht mehr mögliche, glichen mit ihren Toren aus und holten noch den einen Zähler.
Palermo kam gegen Siena zu einem glatten 2:0-Heimsieg, mit dem gleichen Resultat kehrte die Sampdoria aus Reggina wieder nach Norditalien zurück.