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Lienen: "Der Gipfel der Entwicklung"

Griechenland: Überraschende Trennung

Lienen: "Der Gipfel der Entwicklung"

Ewald Lienen

Die Uhr bei Panionios ist abgelaufen: Ewald Lienen räumt überraschend seinen Stuhl. imago

Lienen war seit dem Sommer 2006 beim Athener Klub und erreichte gleich in seiner ersten Saison den fünften Rang und damit die Qualifikation für den UEFA-Cup.

Am Dienstagmorgen war Lienens Schwiegersohn und Co-Trainer Abder Ramdane entlassen worden. Panionios reagierte damit auf einen Zwischenfall am vergangenen Freitag, bei dem Starstürmer Lampros Choutos gegenüber dem früheren Bundesligaspieler handgreiflich geworden ist. Der ehemalige Inter-Mailand-Akteur Choutos darf bleiben, wurde aber bis Jahresende suspendiert.

Die Meinungsverschiedenheiten bezüglich dieses "handfesten" Konflikts zwischen Lienen und den Klubverantwortlichen waren nicht mehr zu kitten, eine Vertragsauflösung in "beiderseitigem Einvernehmen" war nach intensiven Gesprächen zwischen dem Coach und dem Präsidium des Vereins unumgänglich. "Die Differenzen über die Transfer- und Kadergestaltung zogen sich schon eine Weile hin. Nach dem jüngsten Vorfall habe ich kein Vertrauen und keine Basis mehr gesehen", erläuterte Lienen seine Entscheidung dem kicker. "Das war der Gipfel der Entwicklung", sagte Lienen, der selbst das Gespräch mit den Verantwortlichen gesucht hat.

In der laufenden Saison belegt Panionios trotz der Verpflichtung der beiden namhaften Uruguayer Alvaro Recoba und Fabian Estoyanoff nach neun Spielen mit elf Punkten nur einen Mittelfeldrang. Bei den Athenern kicken zurzeit auch die früheren Bundesligaspieler Delura, Langkamp, Drsek und Majstorovic.

In Griechenland wird bereits über ein neues Engagement von Lienen spekuliert. So sollen die punktgleichen Tabellenzwölften Asteras Tripolis und Iraklis Saloniki - nächster Gegner von Panionios am Sonntag - Intersse an Lienen haben. "Ich habe davon noch nichts gehört, lasse alles auf mich zukommen", kommentierte der deutsche Trainer die Gerüchte. Einen Verbleib in Hellas schloss er nicht aus. "Aber es müsste schon ein Spitzenklub sein."

Michael Richter/Georgios Vavritsas